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Faszikel V-Nat-07-1797-1814
 

Transkription und digitale Edition von Jean Pauls Exzerptheften

Vorgelegt von: Sabine Straub, Monika Vince und Michael Will, unter Mitarbeit von Christian Ammon, Kai Büch und Barbara Krieger. Universität Würzburg. Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition (Leitung: Helmut Pfotenhauer)

Förderung: Fritz Thyssen Stiftung (11/1998-12/2000) und Deutsche Forschungsgemeinschaft (01/2001-12/2005)
Projektleitung: Michael Will
Gesamtleitung: Helmut Pfotenhauer

Transkriptionsgrundlage: Nachlass Jean Paul. Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz. Fasz. V, Reihe VI (Verschiedene Autoren), Bd. 7

Bearbeitungsschritte:
16.06.2004 CA Beginn der Transkription
30.06.2004 CA Ende der Transkription
06.09.2004 MV Erste Korrektur
11.10.2004 MIWI Korrektur griechischer Wörter, Online-Update
25.11.2004 MV Autopsie Berlin
01.11.2005 MIWI Revision und Online-Update
15.04.2010 CMC Zweites Online-Update

 

07.

Jenner 1797

 

[Manuskriptseite 1]

[V-BVA-07-1797-1814-0001]
Zuschauer: den Eifersücht. mehrt entgegen gesezte Behandlung - d. den Tod erlischt die Eifersucht auf einmal.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0002]
Ebenda: die Eifersucht ist in der Linie am stärksten, nimt nach den Polen ab

 

[V-BVA-07-1797-1814-0003]
Ebenda: um einen eifersücht. Man zu heilen, mus es die Frau nur selbst werden.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0004]
Die Höllenstrafen werden mit bekanten Schmerzen gemalt, die Himmelsfreuden mit unbekanten Freuden.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0005]
Die erste Sprache war metaphorisch, der eigentliche Ausdruk war später. Rousseau essai sur l'origine des Langues ch. 3.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0006]
Leibniz: die Trägheit gehört dem Körper, die Elemente dess. ab. wollen ihren Zustand ändern. 163/4 E

 

[V-BVA-07-1797-1814-0007]
Addison: Homer und Virgil haben den Vortheil vor uns, daß ihre Redensarten nicht d. die täglichen gemeine werden, und daß wir nicht wissen, welche gemein sind.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0008]
Aristoteles: der Dichter sol den Schmuk an die schwachen unthätigen Theile der D*k Fabel wenden, die keine Schönheit der Karaktere u. Gedanken haben.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0009]
Zizero: er könne den Redner nicht leiden, der anfangs nicht einige Verwirrung zeigte.

 

[Manuskriptseite 2]

[V-BVA-07-1797-1814-0010]
Addison: eine Strafe der Verdamten kan in einer w stets wachs. Wisbegierde ohne deren Befriedig. bestehen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0011]
Ebenda: die Metapher lachende Wiesen p. ist in allen Sprachen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0012]
Osburn: ein Knabe, der zur Plünderung eines Obstgart. geschikt anführt, würde dadurch zu gröss. Dingen geschikt. Zuschauer

 

[V-BVA-07-1797-1814-0013]
Fell im Leben des D. Hammonds: hatte dies. die Podagra, dankte er Gott, daß es nicht der Stein sei - dies., daß er nicht jenes mit habe.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0014]
Polybius: in einer neuen Demokratie kömt kein Mensch von ausgezeichneter Geburt, Reichtum, Talent zur unumschränkten Macht

 

[V-BVA-07-1797-1814-0015]
Nicht die Furien sond. der verfolgte Orest jagt Entsezen ein; ein Feiger schadet (d. Ansteckung) 100 mal mehr als die Gefahr. Friedenspräl.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0016]
Die Sekte des Averroes: jedes Accidens vergeht in dem Augenblik, da es geschaffen worden; Gott schaft immer ein neues (z. B. rothe Farbe) Tiedeman Geist der spekul. Philos. 4 B.

 

[Manuskriptseite 3]

[V-BVA-07-1797-1814-0017]
Rousseau: Les coutumes sont la morale du peuple et dès qu'il cesse de les respecter il n'a plus de regle que ses passions.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0018]
Je feiner die Sinne, desto schwächer der Eindruk

 

[V-BVA-07-1797-1814-0019]
Der Blinde erkent die Körper mit den Augen nicht, die er vorh. mit dem Gefühl erkante.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0020]
Lessing: um Thränen zu erwecken, mus man die Tugenden u. Unfälle zugleich nicht nach einand. darstellen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0021]
Zinzendorf hielt ein Verzeichnis merkwürdiger, aber nicht zur Brüdersch. gehörender Leute die seelig geend. hatten, mit den Worten: der Herr erhebe sein Angesicht über sie und gebe ihnen Friede. Müller

 

[V-BVA-07-1797-1814-0022]
Der lezte P. General der Jesuiten Ricci: sint ut sunt aut sint aut non sint.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0023]
Diogenes hies der rasende Sokrates.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0024]
Im Traum weis ein a. et. was wir selbst nicht wusten.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0025]
Winkelman: nichts ist schwerer als der Beweis einer augenscheinlichen Wahrheit.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0026]
Qui studet, orat.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0027]
Solon: jeder Mensch zöge, wenn er sein alle Übel in 1 Topf wären, gern seines wied. heraus.

 

[Manuskriptseite 4]

[V-BVA-07-1797-1814-0028]
Gibbon: der Dichter kan eher Zeiten als Oerter einander nahe bringen (gegen Chronol. als Geographie fehlen)

 

[V-BVA-07-1797-1814-0029]
Man solte am Ende eines Jahrhunderts alle Fakta sammeln, einige ausheben, die a. verbrennen. D'Alembert melang. de Philosoph. Vol. II.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0030]
Rousseau vergas eine lang behaltene Arie wenn er sie aufschrieb und alles Aufgeschriebene.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0031]
Gibbon: August bediente sich des Virgils um d. Besinung die ländlichen Freuden den Kriegern das Landleb. anzugewöhnen. Über das Studium der Litteratur

 

[V-BVA-07-1797-1814-0032]
Perrault: man kan über einen Autor bess. aus seinem Übersezer, er so noch so schlim, urtheilen als aus ihm selbst. Oeuvres de J.Racine.T.III.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0033]
Lavater: eine wenig reine Wahrheit ist besser als viel mit Irthum vermischt. - Jeder Mensch ist seine eigne Religionsparthei 28/E.6

 

[V-BVA-07-1797-1814-0034]
Sulzer: die Sinne, die die schwächsten Eindrücke auf uns machen, sind die geistigsten. 72/E.6 Und so steht die Erinnerung in umgekehrtem Verhältn. mit der Lebhaftigkeit.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0035]
Ohne Flüssigkeit wüsten wir nichts von Festigkeit, manche Dinge empfinden wir unbewust weil die Empfindung nie aufhört. | 82

 

[Manuskriptseite 5]

[V-BVA-07-1797-1814-0036]
Der Kardinal Mazarin sagte, er schiebe darum die versprochenen Gnaden so sehr auf, weil die Hofnung die Menschen mehr in ihrer Pflicht erhalte - als die Dankbarkeit. Oeuvres de Racine. T.III.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0037]
Boileau rühmte sich, er habe Racine schwer *em (difficilement) reimen lehren. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0038]
Racine (wie jed.) wurde von dem kleinsten Tadel seiner Werke mehr gequält als von allen Lobsprüchen derselben erfreuet |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0039]
Cicero: moneri et monere proprium est verae amicitiae

 

[V-BVA-07-1797-1814-0040]
Mad. de Sevigné von Boileau: er sei nirgends grausamer als in seinen Versen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0041]
Clericus clericum non decimat.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0042]
Sulzer: Männer von tiefem Nachdenken sind zu Geschäften ungeschikt. 93/E.6.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0043]
Eberhard: im Denken ist Einheit, im Empfinden Mannigfaltigkeit. | 113

 

[V-BVA-07-1797-1814-0044]
Rousseau: man mus das Kind nie Autorität, Befehle, Willen p. sond. Nothwendig., phys. Verhältn. fühlen lassen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0045]
Qui potest plus, potest minus

 

[Manuskriptseite 6]

[V-BVA-07-1797-1814-0046]
Rousseau: es ist besser das Kind zum Gegenstand zu tragen als umgekehrt. Emil. L. I.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0047]
Ebenda: wenn die Kinder anfangen zu reden, weinen sie weniger. | L. II.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0048]
Si vis pacem, para bellum.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0049]
Rousseau: je feiner uns. Instrumente werden, desto ungeschikter uns. Organe, im Vertrauen auf jene, st. des Augenmass. die Meskette p.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0050]
Wahlspruch des St. Pierre: donner et pardonner

 

[V-BVA-07-1797-1814-0051]
Rousseau: der Frühling schöner obwohl ärmer als der Herbst weil er der Phantas. mehr lässet.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0052]
Ebenda: ein gut erzogner Jüngling hat das Bedürfnis der Freundschaft früher als der Liebe Emile

 

[V-BVA-07-1797-1814-0053]
Eb. Die Türken sind humaner, gastfreier, weil der Despotism. jede Grösse und Glük schwankend und alles gleich macht |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0054]
Der Römische General als seine Armee floh, floh selbst: sie fliehen nicht, sie folgen ihrem General.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0055]
Katholiken: Christus habe nur körp., keine Seelenleiden für uns ausgestanden. Voet. disp. pars. II. p. 166

 

[V-BVA-07-1797-1814-0056]
Cicero: (von Begräbnissen) totus hic locus est contemnendus in nobis, non negligendus in nostris.

 

[Manuskriptseite 7]

[V-BVA-07-1797-1814-0057]
Montaigne sieht bei der Geschichte, w ob der Historiker ein Arzt, Jurist p. sei - giebt dan am meisten auf Gesundheit, od. Geseze p. acht.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0058]
Isokrates: zu wenig fügt sich der Mässigkeit mehr als zu viel

 

[V-BVA-07-1797-1814-0059]
Bayle: eigentlich sind alle Vergnügen geistig, da sie alle Modifikaz. uns. Seele sind.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0060]
Heinrich IV: parole douce et main au bonnet, Ne coute rien et bon est.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0061]
Garve: wissenschaft. Untersuchungen bei den Griechen nur d. Unterred., dah. Logik d.h. die Kunst eines gelehrten Gesprächs.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0062]
Ebenda: Plutarch: Perikl. kam nur zu Volksversamlungen und bei grossen Gelegenheiten, während seiner Regierung, um nicht die grosse Idee von seinem Geist d. gesell. Freuden p. zu schwächen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0063]
Ebenda: der Adel, Gelehrte, Kaufmänner p. jed. stolzer, wenn mehrere seines Stand. ihn umgeben, auf Univers. Hof Hansee.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0064]
Garve: wenn man Langeweile beim Ess. hat wird man leichter zu viel ess. als keine.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0065]
Ebenda: das geselschaftliche Leben macht muthiger als der En einsame, Soldat allein nicht feig

 

[V-BVA-07-1797-1814-0066]
Ebenda: Militärstand unt. allen am meisten zu Geselligkeit geneigt.

 

[Manuskriptseite 8]

[V-BVA-07-1797-1814-0067]
Eb. in Geselschaft wird man standh. unveränderlicher als in Einsamkeit

 

[V-BVA-07-1797-1814-0068]
Ebenda: die vielbänd. grossen Werke mehr v auf hohen Schulen geschrieben als von freien, einsam lebenden Gelehrten.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0069]
Ebenda: die Einwohner schöner fruchtb. Länd. sind geistreicher p. als der Wüsten und platten Ebenen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0070]
Ebenda: die Unwissenden hängen sich ans Abstrakte zuerst und philos. eher über * die Universalen als üb. altägliche Erscheinungen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0071]
Ebenda: von den obersten Ständen wird Geselligkeit als Pflicht gefodert - von nied., Eingezogenheit - mitl. zwischen. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0072]
Ebenda: Leute, die beständiger Gefahr ausgesezt, Matros., Soldat. Spieler, leicht zügellos und ausschweifend.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0073]
Forster: der Mensch ist allein der höchste Gegenstand der schönheitsbild. Kunst.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0074]
Ein grosser Autor: auf ein geniereich. Zeitalt. kan nur ein scharfsinnig. folgen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0075]
Ebenda: unt. den kleinen Thieren (Eichhorn Ratten) giebt es mehr nah verwandte Gattungen als unter den grossen (Elephant)

 

[Manuskriptseite 9]

[V-BVA-07-1797-1814-0076]
Boswell in Johnsons Leben: D. Witt war sehr sorgfält. für seine Gesundh. u. gleichgült. gegen sein Leben.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0077]
Gibbon: "die Evoluzion verschaft mir einen deutlicheren Begrif von der Phalanx u. der Hauptman der Grenadiere von Hampshire (welches er war) ist dem Geschichtschreiber des röm. Reichs nüzlich gewesen."

 

[V-BVA-07-1797-1814-0078]
Engels Mimik: bei der Bewunderung des Gross. wird der Körp. des Menschen weiter, Erhabnen länger.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0079]
Ebenda: die Zuschauer machen die Minen und Bewegungen der Schauspieler nach.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0080]
Hemsterhuis: der Geist des Säk. ist der geometrische.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0081]
Ebenda: aus dem Traum eines Menschen woll' er seinen Karakter errathen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0082]
Ebenda: ein Vers, in einer unbekant. Sprache gut her gesagt, thut fast die Wirkung als verstehe man die Sprache.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0083]
Amantium ira amoris redintegratio.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0084]
Lessing: man kan eine Nazion hass. und jedes (?) Individ. daraus lieben

 

[V-BVA-07-1797-1814-0085]
Die ägypt. Richt. schwuren den Königen, nie ein Bös. zu thun, fals auch diese es befählen. Montaign. III 1.

 

[Manuskriptseite 10]

[V-BVA-07-1797-1814-0086]
Plato: Greis. sollen Tänzen und Freuden der Jugend zusehen, um sich zu erinnern und zu erfreuen.|

 

[V-BVA-07-1797-1814-0087]
Plato in seinen Gesezen: ein vortreflicher Krieger sol so lang der Krieg dauert von einer Schönen Kus und alles fod. dürf., wär er auch alt. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0088]
Montaigne: sobald die eine Schaale leer, wiege bei ihm in der a. ein leer. Traum p.; size daher lieb. mit 12 od. 14 zu Tisch als 13; ziehe lieb. den linken Schuh früher an als rechten; Donnerstag lieb. als Freitag. III. 8.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0089]
Szipio: er habe seinen Feinden eben so viel Anlas gegeb. ihn zu lieben als seinen Freunden.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0090]
Montesquieu: Hochmuth Grund des Lachens.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0091]
Kant: hätte man einmal gar keine Träume so stürbe man, weil die Nerven nicht für die Vitalbeweg. agitiert würden.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0092]
Bias: beginne mit Kälte, ab. verfolge mit Hize

 

[V-BVA-07-1797-1814-0093]
Die Kunst de faire difficilements des vers

 

[V-BVA-07-1797-1814-0094]
Stolberg: Urbanitas Städtlichkeit - Höflichkeit von Hof - von cour courtesie,- politesse.

 

[Manuskriptseite 11]

[V-BVA-07-1797-1814-0095]
Garve: die Engländ. ohne Phantas. wollen diese doch in ihren Gedicht., Franzos. umgekehrt, vielleicht weil jed. Volk das zu seiner Erholung sucht was ihm fehlt.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0096]
Si vis pacem, bellum para

 

[V-BVA-07-1797-1814-0097]
Vespasian: ein Kais. mus stehend sterben. Seneka (ep. 88): die Römer lehrten ihre Kinder nichts was sie sizend lernen musten. Montaigne

 

[V-BVA-07-1797-1814-0098]
Herder: die Buchstabenschrift wurde bei Anlässen, die nicht d. Bilderschrift auszudrücken waren, erfunden, bei Namen- u. Geschlechtsregistern.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0099]
Diderot: l'oeil est le plus superficiel (de tous les sens) lôreille le plus orguilleux, l'odorat le plus volupteux, le gout le plus superstitieux et le plus inconstant le toucher le plus profond et le plus philosophe. Lettre sur les sourds et Muets.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0100]
Göthe: der höchste pathet. Ausdruk der Bildkunst schwebt auf dem Übergang eines Zustands zum anderen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0101]
Wolf: der Schlaf ist ein Zustand dunkler Vorstellungen

 

[V-BVA-07-1797-1814-0102]
Diderot: in der Farce mus am meisten Handlung sein - in der Komödie weniger - in Tragöd. am wenigsten. Oeuvr. T. V.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0103]
Ebenda: man mus mehr reden als handeln in ersten Akten, lezt. umgekehrt |

 

[Manuskriptseite 12]

[V-BVA-07-1797-1814-0104]
Er warnt den Dichter vor dem frühern Mach. der lezt. Akte als die erst., alle nach der Reihe |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0105]
Kant: Abscheu ist eine negat. Begierde - Tadel negativ. Ruhm - Nehmen neg. Geben - Untugend neg. Tugend - Steig. neg. Fallen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0106]
Pope: die Weib. besuchen mehr Tragödien als Komöd., weil sie in jen. vergött. in dies. verlacht werden. Works of Swift Vol. IV. 1765.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0107]
Die, die selten von ihren Träumen sprechen, haben selt. welche. Spiegel

 

[V-BVA-07-1797-1814-0108]
Die Gelehrten haben mehr Träume als a., da sie mehr Zerstreuung brauchen u. diese eine sind. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0109]
Wenn man lang auf einen Zol rothseidnen Zeug auf weiss. Papier sieht, wird das Roth immer schwäch., verschwindet - so bei einem anhaltenden Schal, Geruch, Druk, Geschmak. Darwin's Zoonomie. I B. Macht man die Augen zu: so sieht man statt roth, die entgegengesezte: grün, wie Magnet nach Überladung verkehrte Bewegung

 

[Manuskriptseite 13]

[V-BVA-07-1797-1814-0110]
Kant: es ist schlechterdings unmöglich daß gar nichts existiere I.B. p.170/1

 

[V-BVA-07-1797-1814-0111]
Chamfort: trois puissances gouvernent les hommes, le fer, l'or et l'opinion, et quand le despotisme a lui-même détruit cette dernière il ne tarde pas à perdre les deux autres.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0112]
Les prodiges (v fürchten Wund. wie unt. Nero) ont été partout des avant-coureurs des grandes révolutions. - Les prodiges sont rares sous les regnes heureux et l'on en est moins effrayé. Diderot vie de seneque §. LX.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0113]
Die Aehnlichkeit zwisch. Misgeburt. beweis. auch hier ein algem. Gesez. Blumenb. p. 20

 

[V-BVA-07-1797-1814-0114]
Zwek der Erziehung und Regierung, sich unnöthig zu machen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0115]
Chemica non agunt, nisi soluta d.h. zwisch. 2 festen Körp. keine chemische Verbindung. Schelling

 

[V-BVA-07-1797-1814-0116]
Schelling: wir sind leicht. zu Unendlich Grossem in der Natur geneigt als zu Unendlich Kleinem, weil ihn jenes erhebt, da die Nat. doch in beidem unend. ist. Philos. der Nat.

 

[Manuskriptseite 14]

[V-BVA-07-1797-1814-0117]
Reichthum in 1 Hand ist wirksamer als ein gröss. in mehreren, weil es schwer, mehrere zu einerlei Absicht zu vereinen; weil der vereinte eine gröss. Abhängig. verursacht. Hume 3 B.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0118]
On ne monte jamais si haut que quand on ne sait pas ou on va sagte Kromwell zum Präsid. von Bellievre. | 4 B.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0119]
Hume: einer daher der eine usurpierte Gewalt besizt, hat keine Gränze seiner Ansprüche - seine Feinde reizen seinen Ehrgeiz u. seine Furcht zugleich; seine Freunde dürfen all. von seiner Gunst hoffen. Hingegen eine gesezmäss. Gewalt nicht. | -

 

[V-BVA-07-1797-1814-0120]
Die Alten machten die Erfinder nüzlicher Künste zu Gött., Ceres, Bacchus, Äskulap - Gesezgeb. nur zu Halbgött. und Helden, Romul. und Theseus |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0121]
Partheien, die d. einen wirklichen Unterschied ihren Anfang nahmen, dauern noch fort, wenn der Unterschied verloren, z. B. Guelfen und Ghibellinen. |

 

[Manuskriptseite 15]

[V-BVA-07-1797-1814-0122]
Die Geistlichen waren stets Feinde der Freiheit.; die bestelt. Geistlichen sind in Engl. stets von der Hofparthei. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0123]
Der Aberglaube ist nüzlich - weil er auf Furcht und Erniedrigung beruht - der Enthusiasm. schädlich, weil er erhebt; Quäker, Independenten. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0124]
Religionen mit Zusaz von Enthusiasm., sind anfangs wüthender als die mit Aberglaube; dan kurz darauf sanfter - z. B. Anabaptisten, Convenanters, die Camisaren. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0125]
Die Republiken haben die zerstörende Gewohnheit Schulden zu machen und die Einkünfte zu verpfänden. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0126]
Weite Gebiethe werden unt. Einem leicht despotisch - weil man nach und nach an Tyrann. gewöhnt wird, weil jed. Theil Aufstand fürcht., da er nicht weis was der a. thut; Unsichtb. und Verehrung der Despoten; u. weil man das Geld hat zu Pomp der Majestät - kleine werden Republiken |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0127]
Wie in der Pest zu Athen, so ist Soldat der Schwelgerei ergeb.; wegen Unsicherheit des Lebens |

 

[Manuskriptseite 16]

[V-BVA-07-1797-1814-0128]
Die zehnte Legion des Zäsars und das Regiment der Pickardie in Frankr. wurden alle Bürger ohne Unterschied genommen, aber die Meinung, die besten Sold. zu sein, machte sie dazu |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0129]
Swift: Leute von Ehre müssen sich nur Dinge ohne Werth schenken

 

[V-BVA-07-1797-1814-0130]
Primo vivere, deinde philosophari.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0131]
Voltaire: demi-confidence est tourment.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0132]
Kind. haben kein Gefühl von Eigenthum

 

[V-BVA-07-1797-1814-0133]
Scaliger: pereant qui ante nos nostra dixerunt.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0134]
Minuit praesentia famam

 

[V-BVA-07-1797-1814-0135]
Pascal: Si le nez de Cleopatre eut été plus court, toute la face de la terre aurait changé.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0136]
Skeptizis. geht vor Aberglaube und Finsternis eines Volks her. Engel.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0137]
Kant: Geruch ist ein Geschmak in der Ferne.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0138]
Religiös. Schwärmerei geht leicht üb. in Wollust.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0139]
Bolingbroke: every man's reason is every man's oracle.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0140]
Müller: wir sind geneigt die Männer aus dem 16 Jahrh. blos ihrer natürlichen Schreibart weg. - Heinr. 4. Sülli, Amiot, Comines - für ehrliche Männer anzusehen, was sie doch nicht waren. D. Magazin Okt. 1798

 

[Manuskriptseite fehlt]

[V-BVA-07-1797-1814-0141]
Katholiken von der Hostie: visus, tactus, gustus, in te fallitur, sed auditu solo tuto creditur.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0142]
Furem signata sollicitant, aperta effractarius praeterit. Sen. ep. 68.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0143]
Wenn man nicht darauf acht., so macht man bei dem Spaziergang imm. dieselbe Zahl Schritte - giebt er ab. acht, sie zu zählen, so ists nicht mehr. Montaig. L. II. ch. 17.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0144]
Dionys: die Freigeb. die einzige Tugend, die sich mit dem Despotism. verträgt. Montaigne

 

[V-BVA-07-1797-1814-0145]
Montaigne freuet sich daß die Verwüstung Frankr. mit der seines Alters zusammentrift. III. 9.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0146]
Lessing bei der Messiade: es sei fast lehrreicher zu wiss. was ein Dichter ausgestrich. als was er stehen lassen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0147]
Isokrates: zu Wenig steht näher an der Mässigkeit als zu Viel. Montaigne

 

[V-BVA-07-1797-1814-0148]
Voltaire: der dramat. Dichter tödte imm. eine geliebte Person, nur nie eine gleichgültige. Quest. sur l'encycl.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0149]
Hume: zwei entgegengesezte Laster sind einem Staat dienlicher als eines davon. Dessen Vermischte Schrift. 1B.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0150]
Malebranche: dieu n'a fait le monde que pour les Prédestinés.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0151]
Ubi tres medici, ibi duo Athei.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0152]
Fac. officium tum taliter qualiter et sta bene cum domine Priore.

 

[Manuskriptseite 18]

[V-BVA-07-1797-1814-0153]
Der stoisch. Philos. hat für eine starke Seele Gefahr, bringt sie zu Verwegenheit; hingegen in einer sanften bringt sie gute Frucht. Plut. Kleomen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0154]
Strabo I.: niemand kan ein gut. Dichter werden, der nicht vorher ein gut. Mensch war.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0155]
Moriz: der Lehrer mus langsam sprechen, der Redner geschwind.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0156]
Delbrük: die Jahre verwandeln das Gefallen an Werken in Misfallen, ab. nicht dies. in jenes.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0157]
Friedrich II.: ein König sol keine Religion haben

 

[V-BVA-07-1797-1814-0158]
Aristot.: die Menschen lernt man aus ihren Gött. kennen

 

[V-BVA-07-1797-1814-0159]
Wenn die Sache gewis ist, ist keine Wette erlaubt

 

[V-BVA-07-1797-1814-0160]
Plutarch: Ulyss. weinte über Tod seines Hundes weil er plözlich kam, nicht über weinende Penelop., weil er sich lang darauf gefass. gemacht. Von der Gemüthsruhe

 

[V-BVA-07-1797-1814-0161]
Plutarch: der Weis. tadelt Trunkenheit nur wegen der damit verbund. Geschwäzigkeit. Von den Schwazhaft.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0162]
Ebenda: man solte der Schwaz. die Richtung geben daß sie in gelehrten Dingen ausschweifte |

 

[Manuskriptseite 19]

[V-BVA-07-1797-1814-0163]
Plutarch: Alte und Verdienstvoll. solten von jen. zum Umgang genommen werden, damit die Ehrfurcht vor ihnen sie schweigen lehrte |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0164]
Plut. man kan nicht so lange essen od. trinken als hungern oder dürsten. Gegen Epikur

 

[V-BVA-07-1797-1814-0165]
Accidentia non migrant e substantiis in substantias.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0166]
Faulheit die Frucht der Sklaverei. L. Zeitung

 

[V-BVA-07-1797-1814-0167]
Verwunderung Anfang aller Philosophie. Theätetus von Plato

 

[V-BVA-07-1797-1814-0168]
Es giebt keine Begierden des Leibs (nur der Seele) weil jede nach dem Gegentheil dess. (z. B. Wasser) strebt, was jezt im Körp. ist (Trockenheit.) Philebus.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0169]
Die Alten sterben unlieber als Junge

 

[V-BVA-07-1797-1814-0170]
clos: die meisten Männer in Aemt. können die Gelehrten nicht leiden, schonen sie ab. politisch.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0171]
Spinoza: die Natur ist ein einz. Individuum. Von der Nat. der menschlichen Seele

 

[V-BVA-07-1797-1814-0172]
Eb. Wille ist blos das Vermögen zu bejahen und zu verneinen, nicht zu begehren oder verabscheuen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0173]
Md. Geoffrin lies auf Rechenpfenn. ihre Lieb= 2 Maximen prägen: las auf dem Weg der Freundschaft das Gras nicht wachs., und: Sparsamk. ist die Mutt. der Freigebigkeit. Frankreich

 

[Manuskriptseite 20]

[V-BVA-07-1797-1814-0174]
Friedr. Wilhelm sah gern Uneinigkeit unter seinen Ministern und Bedienten, er werde bess. bedient weil jed. am a. den Aufpasser zu fürcht. habe Pölniz Memoir.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0175]
Fragmente üb. Italien: er fand in Monarchien heissere und mehr Demokraten als in Republiken.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0176]
Neeb (und Spinoza) p. 74: wir bilden früh. bejahende als verneinende Begriffe, die nur d. jene Sin haben

 

[V-BVA-07-1797-1814-0177]
Bardili: Rechn Denken ist Rechnen

 

[V-BVA-07-1797-1814-0178]
Reynolds: nur die, die das Erhabne Raphaels nie empfinden lernten, stelten sich anfangs begeistert; er anfangs kalt wie mehr.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0179]
Buffon: * feine Ideen drücke man d. keine sonoren Worte aus. Nouv. Melang. de Mdme Neker.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0180]
Dubucy: ein Mensch von Genie ist, der allen u. dem niem. gleicht |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0181]
Man sagt: die Russ. haben nicht genug Verstand, um sich zu fürchten. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0182]
Herder:die Morgenländ. gaben ihre Fabeln Weisen und Sklav. in den Mund, damit sie nicht ungezogen erzählen könten.

 

[Manuskriptseite 21]

[V-BVA-07-1797-1814-0183]
Man sagt: der König in Pr. gab keine Fete, der nicht ein kleiner Taler gefehlet hätte. Mélanges etc. de Md Necker III

 

[V-BVA-07-1797-1814-0184]
N'avoir rien de précieux autour de soi est à la fois une oeconomie de teu* et d'argent. | p. 71

 

[V-BVA-07-1797-1814-0185]
Büffon: Gott hat keine Idee von Endlichkeit und der Zeit, weil man nur d. Vergleich Ideen von Sachen hat u. ein unendliches Ganzes mit keinem endlichen Theil zu vergleichen. p. 55

 

[V-BVA-07-1797-1814-0186]
Man mus nie einen Paragraph mit einer feinen Idee anfangen, der Reste scheint sonst klein |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0187]
Man mus sich nicht nur selten zeig., auch kurze Visiten geben |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0188]
Kant: die Klage über Sitten= Verschlimmerung beweiset eben uns. gröss. Verbesserung

 

[V-BVA-07-1797-1814-0189]
Voltaire: Jamais 20 Volumes in-folio ne feront de révolution, ce sont les petits livres portatifs à trente sous qui sont à craindre.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0190]
Raynal: supposer aux hommes des vertus ou des vices c'est souvent un moyen de leur en donner.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0191]
Anaxagoras: das Entstehen und Vergehen ist nur Verbind. und Trennen.

 

[Manuskriptseite 22]

[V-BVA-07-1797-1814-0192]
Georgias bewies im Buch "von der Natur", es sei gar nichts vorhanden. Buhle.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0193]
Szipio bat nach der Eroberung von Numantia nicht mehr um die Vermehrung sondern nur Erhaltung Roms.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0194]
Livius: viri magni nati militiae factis sunt magni, ad verborum linguaeque certamina rudes. (taugen nicht zu Wortstreitigkeiten.)

 

[V-BVA-07-1797-1814-0195]
Plato im Phädrus: ein Autor ist schlecht, wenn er nicht noch et. Besseres weis und hat als was er geschrieben

 

[V-BVA-07-1797-1814-0196]
Garve: die Minen der Stolzen und Zornigen verwandt

 

[V-BVA-07-1797-1814-0197]
Ebenda: nur die Nazionen verachten einander, die die einander nicht kennen

 

[V-BVA-07-1797-1814-0198]
Ebenda: die Müssigen sind am stolzesten

 

[V-BVA-07-1797-1814-0199]
Duldung beföd. den Handel

 

[V-BVA-07-1797-1814-0200]
Die feinste Politik: pas trop gouverner

 

[V-BVA-07-1797-1814-0201]
Türenne: ein General, der immer vorausseze, daß der Feind die Lage wisse, in der man sei, werde nie et. Grosses thun. L. Z. N. 292. 1802

 

[Manuskriptseite 23]

[V-BVA-07-1797-1814-0202]
Von Jakob I von England sagt man, er habe nie et. Tadelhaftes gesagt und et. Lobenswerthes gethan

 

[V-BVA-07-1797-1814-0203]
Mendaces in uno, in omnibus mendaces praesumuntur

 

[V-BVA-07-1797-1814-0204]
In den Anfängen zu Sulzer: Corneilles Weib. kennen keine Liebe, nur Ehrsucht

 

[V-BVA-07-1797-1814-0205]
Ebenda: seine Helden suchen ihre Unmoralit. recht zur Schau zu tragen. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0206]
Ebenda: die Liebe taugt in einem Trauerspiel nicht als untergeordnete Leidenschaft, sondern wie die Ehrsucht, Rache p., als alles beherschende |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0207]
Md. Necker: alle Wissenschaften hängen so zusammen, daß man aus den Aphorismen des Hippokrates eine Politik lehren könte.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0208]
Man mus, wenn der a. nicht uns. Meinung ist, ganz sanft und nur stufenweis. aufhören und nachgeben, nicht schnel schweigen, weil das den Schein der Verachtung hat. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0209]
Man sagte: "Allen Fêten und Dépensen des Königs in Preuss. fehlte immer ein kleiner Thaler." | I T.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0210]
In einer Tragödie mus man sogleich das Stük und Szene abkürzen, wenn das Glük der Personen vorauszusehen ist |

 

[Manuskriptseite 24]

[V-BVA-07-1797-1814-0211]
Um seine Empfindungen (Sentimens) in die fremde Seele zu bringen, mus man in Gesten oder Ausdruk ein wenig übertreiben - weil der Gegenstand zu weit von ihr ist - zwei ähnlich Gesinte brauchen ab. das nicht, ausser wenn ein 3ter mit da ist |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0212]
Alle Opfer die uns viele Mühe kosten, müssen mit der besten grâce gegen den a. gemacht werden; sonst hat man Leid ohne Verdienst der Leiden |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0213]
Herder: die beste Geschichte stets die, die Helden und Staatsmänner schrieben

 

[V-BVA-07-1797-1814-0214]
Die Necker: man darf nie von sich reden auss. wenn man seine Leiden sagen wil. z.B. Milt. Blindheit.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0215]
Plato Rep. l. 10: da die Seele nicht d. die ihr eigenthümliche Krankheit (Last.) zerstört wird, so noch weniger d. eine ihr fremde des Körpers.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0216]
Hume: eine Heuchelei, ganz rein von Schwärmerei, ist so selten als eine Schw. ganz rein von Heuchelei. Karl I. 6

 

[Manuskriptseite 25]

[V-BVA-07-1797-1814-0217]
Plato: die Bewunderung ist die Empfindung einer philosophischen Seele und der Anfang der Philosophie. Winkelmann

 

[V-BVA-07-1797-1814-0218]
Rezensent des cours de Littérature: die Academie française verdarb den Geschmack d. Preise auf längst Verstorbner Lobreden - nur in den éloges eben verstorbn. zeigt sich das Gefühl. Göttinger Anzeiger 48. 1804

 

[V-BVA-07-1797-1814-0219]
Milton und Woltmann: der Beschreiber großer Thaten ist so erhaben als der Vollbringer derselben.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0220]
Leibnitz: nur das gehört unter die Vollkommenheiten was uns nach dem Tode bleibt; also nicht Fakta z.B. Otium Hanover. p. 28

 

[V-BVA-07-1797-1814-0221]
Ebenda: amare est felicitate alterius delectari p. 93

 

[V-BVA-07-1797-1814-0222]
Ebenda: wäre Eine Sprache in der Welt: gewänne man den 3ten Theil des Lebens p. 147

 

[V-BVA-07-1797-1814-0223]
Stael: die Erfindung der Druckerei verringerte die (theatralische) Gefälligkeit für den Nazionalgeschmack. De le littérature.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0224]
Ebenda: die freien Länder sind ernst |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0225]
Ebenda: die Ausschließung der Weib. machte daß die Griechen nicht in der Komödie vollkommen wurden (wegen der Rohheit) |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0226]
Ebenda: bei den Römern kein Beispiel, daß einer d. Unglück wahnsinnig geworden; Selbstmord häufig, äußere Zeichen der Schmerz. selten |

 

[Manuskriptseite 26]

[V-BVA-07-1797-1814-0227]
Leibnitz: die Wunder sind vergängliche Geheimn., die Geheimn. ewige Wunder.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0228]
Ritter Temple: Don Quixote verringerte die Tapferkeit der Spanier

 

[V-BVA-07-1797-1814-0229]
Seneka von Gott: semel jussit, semper paret.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0230]
Leibnitz: Sophisma hieß sonst eine Übung der Weisheit

 

[V-BVA-07-1797-1814-0231]
Platos Gastmal: der Liebhaber ist eine göttlichere Person als der Geliebte, weil er begeistert ist

 

[V-BVA-07-1797-1814-0232]
Ebenda: jeder wird ein Dichter, so bald er liebt |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0233]
Schmid in seiner Moralphilosophie: Strafe ist nichts absolutes, sond. nur eine B eingeschränkte Belohnung. Flügge

 

[V-BVA-07-1797-1814-0234]
Helvetius: die Wissensch. blühen kurz vor dem Verfall eines Reichs

 

[V-BVA-07-1797-1814-0235]
Ebenda: eine Nazion sei glücklich, wenn jeder mit * ständiger Arbeit sein Haus unterhalten könne

 

[V-BVA-07-1797-1814-0236]
T Tacitus: minore discrimine sumi principem quam quaeri. hist. I. 56. 5.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0237]
Lehmanns Florilegium politicum:

 

[V-BVA-07-1797-1814-0238]
Frauen und Jungfrauen soll man loben, es sei wahr od. erlogen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0239]
Ein heßliches Weib gibt eine gute Haushalterinn.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0240]
Man kann keinen Stein mit einem Fuchsschwanz aushauen.

 

[Manuskriptseite fehlt]

[V-BVA-07-1797-1814-0241]
Chateaubriand: die reinste Empfindung hienieden ist die Bewunderung

 

[V-BVA-07-1797-1814-0242]
Wagner: das höchste Kunstwerk ist das Leben eines wahren Künstlers selbst.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0243]
Bonaparte: la Providence regne par le Silence.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0244]
Burke: das posit. Vergnügen besteht in Erschlaffung. Burke. Engel.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0245]
Wagner: der Klang ist bei einem unorgan. Körper d. sein ganzes Wesen, verwebt; bei organischen hat er ein bestimmtes Organ.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0246]
Pestalozzi: gerade die geschwätzigsten Mütter auf dem Lande können ihre Kinder nicht reden lehren

 

[V-BVA-07-1797-1814-0247]
Kant: die Klagen über Sittenverderbnis beweis. gerade höheren Stand der Sittlichkeit.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0248]
Livius: lex est res surda et inexorabilis. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0249]
Der Jüngling braucht Lob zu seiner Tugend noch, nicht das Alter. Plutarch Agis

 

[V-BVA-07-1797-1814-0250]
Sokrat. im Gorgias: ich will lieber daß die meisten Menschen mir widersprechen und nicht mit mir zusammenstimmen als daß ich mir widerspreche

 

[V-BVA-07-1797-1814-0251]
Ebenda: blos für die Lust leben heißt krätzig sein und sein Leben mit Schaben hinbringen |

 

[Manuskriptseite 28]

[V-BVA-07-1797-1814-0252]
Schelling: Gott ist die unendliche Selbstbejahung od. Posizion seiner Selbst.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0253]
Ebenda: das Absolute hat keine Prädikate

 

[V-BVA-07-1797-1814-0254]
Ebenda: Thiere beständ. Sonambulisten

 

[V-BVA-07-1797-1814-0255]
Tutior sobietas, sed debilibus; excessus melior sed robustis. Institut. medicae ab Boerhaave 1039

 

[V-BVA-07-1797-1814-0256]
Spes et desideria corpori saluberri marepretensa sunt 1048

 

[V-BVA-07-1797-1814-0257]
Fichte: die Jugend suche den Ernst, das Alter darf scherzen

 

[V-BVA-07-1797-1814-0258]
Cicero: der Mensch ist das Thier, das rechnen kann.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0259]
Cromwell: Beleidigungen muß man auf einmal anthun, Wolthaten nach und nach erzeigen

 

[V-BVA-07-1797-1814-0260]
Schelling: in der Natur: als Ganzem kann es nie zu Produkt kommen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0261]
Die englische Beredsamkeit stieg wie u. mit der Nazionalschuld. Europ. Annal.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0262]
Lavater: die Menschheit hat eine bestimmte Masse Leid zu tragen; je mehr nun einer trägt, desto weniger bekommt ein anderer.

 

[Manuskriptseite fehlt]

[V-BVA-07-1797-1814-0263]
Fichte: Gott ist nicht der Grund des Wiss. sond. das Wissen selbst - u. da die Welt nur im Wissen da ist, so ist das Wissen selber die Welt. Dessen Geist der Zeit

 

[V-BVA-07-1797-1814-0264]
Ebenda: Nicht das Vernünftigsein sond. das Vernünftigwerden ist der Zweck der Menschheit. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0265]
Den Guten kennt man erst nach langer Prüfung; den Bösen oft an 1 Tag. Soph. Oed.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0266]
Herder: der Despotismus ist am meisten glänzend unter seinem Stifter; verfällt dann

 

[V-BVA-07-1797-1814-0267]
Aristoteles: alle unähnlichen Dinge sind aus ähnlichen zusammen gesetzt. Hemsterh.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0268]
Denkt man üb. einen ernst., majest. Gegenstand nach, und läßt die Hand oder den Fuß eine lustige Bewegung machen: so ändert sich auch die Wendung des Gedankens. Hemsterh. über den Menschen.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0269]
Linguet: die Abschaffung der persönlichen Sklaverei in Europ. führte den Despotismus herbei

 

[V-BVA-07-1797-1814-0270]
Spinoza: die Idee, die Gott hat, kann vermöge der Einzigkeit des göttlichen Wesens nur eine einzige sein. Geist.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0271]
Major e longinquo reverentia

 

[V-BVA-07-1797-1814-0272]
Interna non curat Praetor.

 

[Manuskriptseite 30]

[V-BVA-07-1797-1814-0273]
Swift an Pope: "Die Jugend ist die Jahrszeit für die Tugend Verderb. kommt mit den Jahren und ich glaube, der älteste Schelm in England ist auch der größte."

 

[V-BVA-07-1797-1814-0274]
Schadow: je weniger man ein Gesicht kennt, desto leichter findet man ein Portrait ähnlich. D. Merkur

 

[V-BVA-07-1797-1814-0275]
Ne quid lite pendente innovetur

 

[V-BVA-07-1797-1814-0276]
Der größte Lügner sagt in einem Tage 100 Wahrheiten gegen eine Lüge

 

[V-BVA-07-1797-1814-0277]
Eine Universalmonarchie bedarf auch einer Universalsprache. Europäische Annalen St. 4. 1808.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0278]
Adam Müller: je einförmiger das Werk, desto künstlicher der Rhythmus; je reicher und gestalteter jenes, desto einfach. und ruhiger dieser.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0279]
Herder: Jede Partei, - Jesuiten, Akademiker - wirkt bei ihrem Entstehen am stärksten und eifrigsten.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0280]
Der französ. höheren Poesie sind die meisten Thiernamen untersagt - Volt. mußte den Hund umschreiben - so die vermehrten Zahlwört. vingt et un etc. Wörterreichth. der deutschen und französischen Sprache

 

[V-BVA-07-1797-1814-0281]
Johannes von Müller: die Deutschen bekamen alles, Relig., Wissenschaft p. vom Ausland, vervollkommnen es ab. nachher desto mehr.

 

[Manuskriptseite fehlt]

[V-BVA-07-1797-1814-0282]
Die Römer machten nie Friede denn als Sieger Mont. grandeur et décadence des Romains ch. I

 

[V-BVA-07-1797-1814-0283]
So oft sie in Gefahr od. in Schaden waren, schärften sie die Kriegszucht ch. 2. Als z.B. Szip. Aem. bei Numanzia geschlagen war, mußte jeder Soldat sein Getraide auf 30 Tage selbst tragen

 

[V-BVA-07-1797-1814-0284]
So oft in einem Staat Zwiespalt, entschieden sie; sie hatten dann nur 1 Partei gegen sich, die verurtheilte. ch. I VI.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0285]
Montesquieu: eine Republ. muß nichts wagen, wod. sie glücklicher od. unglücklicher wird; blos perpétuité ihres Zustandes muß sie anstreben ch. IX

 

[V-BVA-07-1797-1814-0286]
Ebenda: nie ist ein Staat gegen aussen so mächtig, als in einem Bürgerkrieg. ||

 

[V-BVA-07-1797-1814-0287]
Es gibt keine absolutere Gewalt als die eines Fürsten der auf eine Republ. folgt. ch. XV.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0288]
Zwei hund. Mann Garden können das Leben eines Fürsten schirmen, ab. nicht 24,000. XVI

 

[V-BVA-07-1797-1814-0289]
Der groß. Schatz eines Fürsten verb schädlich, verblendet u. verdirbt den Nachfolger, wenn nicht Herz so Geist u. reizt ihn zu übermäß. Unternehmungen ||

 

[V-BVA-07-1797-1814-0290]
Im Orient Vielweiberei, um das Übergewicht zu schwächen, das wegen dem Klima eine auf uns haben würde ch. XX

 

[V-BVA-07-1797-1814-0291]
Noch kein Mensch konnte absolut despotisch sein ch. XXII Irgendwo war er eingeschränkt.

 

[Manuskriptseite 32]

[V-BVA-07-1797-1814-0292]
Fichte (aus Schelling): das Ich ist seine eigne That - Bewußtsein ist Selbstsetzen - ab. das Ich ist nichts von dies. verschiednes sondern eben das Selbstsetzen selbst.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0293]
Aristoteles: den Jünglingen macht Schamhaft. Ehre, den lehrenden Alten aber Schande.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0294]
La philosophie d'Aristote ayant été portée en accident, elle plus beaucoup aux esprits subtils, qui, dans les teur d'e ignorance, sont les beaux esprits.?? Montesq. Espr. XXI. 20.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0295]
Montesquieu: so bald die Menschen in Gesellsch., hört das Gefühl ihrer Schwäche auf und der Zustand des Kriegs fängt an.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0296]
Okens Lehrbuch der Naturphilos.: das Grundprinzip aller Mathemat. ist das Zero = 0 | p. 3

 

[V-BVA-07-1797-1814-0297]
Gott ist das selbstbewußte Nichts, oder das seiende (selbstbew.) Nichts ist Gott. p. 14

 

[V-BVA-07-1797-1814-0298]
Es existiert nichts als das Nichts p. 11

 

[V-BVA-07-1797-1814-0299]
Alles was wir sehen, sind Gedanken Gottes, wir sehen nur Gottes Denken p. 15

 

[V-BVA-07-1797-1814-0300]
Der seiende Gott ist eine unendliche Kugel p. 31. Das Universum ist eine Kugel |

 

[Manuskriptseite 33]

[V-BVA-07-1797-1814-0301]
Gott ist eine rotierende Kugel, die Welt ist der rotierende Gott p 35

 

[V-BVA-07-1797-1814-0302]
Alle Bewegung ist kreisförmig und es gibt überall keine gerade Bewegung so wenig als eine gerade Fläche. Jedes Ding ist in unaufhörlicher Rotazion begriffen p. 36 Vid porro p. 35

 

[V-BVA-07-1797-1814-0303]
Lex justo non est posita.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0304]
Wagners Theodizee: die Ehe ist allein der Grund und Gegenstand der neuern Komödie.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0305]
Necker: Lorsqu'un pays s'étend chaque jour par des conquêtes ou par des affiliations nouvelles, le patriotisme n'est plus qu'un mot de dictionnaire. Il faut une conscription, il faut une limite, pour sentir son individualité et pour se comparer aux autres. Dah. Engl. seinen Patriot. dem abschließenden Ozean verdankt

 

[V-BVA-07-1797-1814-0306]
Ein Spart. sagte: wir opf. den Göttern nur gemeine Dinge, damit wir alle Tage zu opf. haben. Cic. Montesquieu

 

[V-BVA-07-1797-1814-0307]
Platoniker: discere esse reminisci.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0308]
Schiller: der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. Horen. B. I

 

[V-BVA-07-1797-1814-0309]
Hemsterhuis: der Körper ist ein geronnener Geist, das Universum der geronnene Gott. Baaders Beiträge zur dynam. Philos. S. 98

 

[Manuskriptseite 34]

[V-BVA-07-1797-1814-0310]
Ein Engländer: wenn man einem Spanier all sein Gutes nimmt, so bleibt ein Portugiese übrig.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0311]
Aristoteles: die Schamhaft. achten wir an der Jugend, nicht an Alten. Winkelmann. (Jetzt ist man frühzeitig alt)

 

[V-BVA-07-1797-1814-0312]
Schiller: wir können uns von allen Eigensch. Gott. einen Begriff machen, nur nicht von seiner Allmacht

 

[V-BVA-07-1797-1814-0313]
Brendelius: sapiens est unius, nullius, omnis religionis

 

[V-BVA-07-1797-1814-0314]
Quintilian: magna puero debetur reverentia.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0315]
"Die christliche Menschenliebe ist eigentlich die auf Menschen angewandte Liebe gegen Gott." Reinhards Moraltheol. B. I.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0316]
Pythagoras und a.: habe vor allen Dingen Ehrfurcht vor dir selbst.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0317]
Reinhard: die Sinne, Gedächtnis, Phantasie, das niedrige Absonderungsvermögen rechnet man zu den unt. Erkenntniskünsten (facultas cognoscitiva inferior) - Verstand, Witz Schluß= Vermögen, Unterscheidungskünste zu den obern (superior).

 

[Manuskriptseite 35]

[V-BVA-07-1797-1814-0318]
1810

 

[V-BVA-07-1797-1814-0319]
Mehmet 6 Jenn.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0320]
Fichte: ein ganzes Volk ist nie Rebell. Naturrecht S. 222

 

[V-BVA-07-1797-1814-0321]
Leibnitz: höchste Geschwind. ist unmöglich.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0322]
Oken: (vid p. 32) die Welt ist ein rotierender Gott, - der seiende Gott eine unendliche Kugel - der Mensch ein von Gott vorgestellter Gott - Gott ein Mensch vorstellender Gott in einem Selbstbewußtsein

 

[V-BVA-07-1797-1814-0323]
Ebenda: das Erz ist das einzige rein Göttliche im Materialen, die Erde die einfache Posizion Gottes ohne Heraustretung aus sich selbst, der Elektrizismus der dynamische Gott.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0324]
Johnson: i love a good hater (einen guten Hasser)

 

[V-BVA-07-1797-1814-0325]
Louis XIV: L'état ? c'est moi.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0326]
Sprichwort: est enim medicus, si quod aliud, animal invidum.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0327]
Gorgias Leontinus rieth, seria risu, risum seriis discutere (zu prüfen)

 

[V-BVA-07-1797-1814-0328]
Voltaire: was nicht klar, ist nicht französisch.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0329]
Der französ. Minist. der auswärtigen Angeleg. Torci unt. Ludwig XIV: "das beste Mittel, Höfe zu hintergehen, sei, immer die Wahrheit zu sagen." Thats. Flassan.

 

[Manuskriptseite fehlt]

[V-BVA-07-1797-1814-0330]
07

 

[V-BVA-07-1797-1814-0331]
Schuberts pop. Astron. 2 B. p. 305p.: die Astronomie nimt bei jedem neuen Gegenstand nur die großen Züge, die allgemeinen Regeln auf, ohne nach Kleinlichkeiten und Ausnahmen zu fragen, gebrauchte früher das Auge als das Mikrosk. - bemerkte früh. die Bewegung aller Planeten nach der linken Seite, eh sie sich um deren Rückgang bekümmerte. - Anfangs lang nur der Kreis zur Erklärung, bis Tycho die elliptische Theorie zum Bedürfnis machte. Daher gut daß die astronomischen Instrumente nur allmählig vollkommen wurden

 

[V-BVA-07-1797-1814-0332]
Res quidem se mea sententia sic habet, ut nisi quod quisque cito potuerit, nunquam omnino perdiscere. Cic. in orat. III. 23.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0333]
Mihi liber esse non videtur, qui non aliquando nihil agit. | II. 24.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0334]
C. Lucilius, homo doctus et perurbanus, dicere solebat, ea quae scriberet, neque ab indoctissimis, neque ab doctissimis legi velle; quod alteri nihil intelligerent, alteri plus fortasse quam ipse de se.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0335]
O** de Belle Isle:

 

[V-BVA-07-1797-1814-0336]
Rouillé, ministre des affaires étrangeres: der Ruf eines großen Négociateur schadet gewöhnlich in Negoziazionen. Lett. de la Marquise de Pompadour

 

[Manuskriptseite fehlt]

[V-BVA-07-1797-1814-0337]
07

 

[V-BVA-07-1797-1814-0338]
Klugheit gehört bei den Stoikern zu den 4 Kardinaltugenden.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0339]
Scotus: Gott hat Bewußtsein seiner Selber, ab. sonst von keinem a. Dinge Kenntnis; und daß macht eben seine vollkommenste Erkenntnis aus. Tenne Tiedemanns Geist der spekulativen Philos. 5. B.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0340]
Pabst Honorius III hielt 1228 zu Toulouse eine Kirchenversammlung, die den Laien A. und N. Testament verbot, außer den Psalter und ein Gebetbuch, und verbot alle Übersetzung der Schrift in die Muttersprache der Abendländer. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0341]
Paris wurde d. Abälards Disputiersiege in den nominalistischen Streitigkeiten so berühmt, daß man sprichwörtlich sagte, wer Unterricht begehrt, gehe nach Paris und daß sie den biblischen Namen Cariath Sepher bekam | S. 15

 

[V-BVA-07-1797-1814-0342]
Franziskus de Mayronis (Beiname doct. illumin. et acutus, auch magister abstractionum) führt in der Univers. zu Paris 1315 ein, daß jed. Freitag im Sommer von Sonnen Auf= bis Untergang, ohne Stillstand, ohne Essen, und Trinken, ohne helfenden Präses, Ein Respondent gegen viele Opponenten disputieren mußte, bekannt unt. dem Namen Sorbonner Disputazion | S. 96.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0343]
Durand hieß doctor resolutissimus, antwortfertigster, weil er schnell verwickelte Einwürfe lösen konnte |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0344]
Occam: das Anschauen des Steins wird d. ein a. Anschauen gesehen (bewußt) dieses wieder d. ein a., höre ab. bei einem Anschauen auf, das d. kein a. angeschauet wird (visio quae non potest videri) p. 201

 

[Manuskriptseite fehlt]

[V-BVA-07-1797-1814-0345]
07

 

[V-BVA-07-1797-1814-0346]
Pabst Paul II: Gelehrs. mache untüchtig zum Fortkommen in der Kirche, Lesen und Schreiben sei jedem Geistlichen genug; Liebhab. der Wissenschaften seien Ketzer. Guthrie und Gray allgemeine Weltgesch. B. 8 p. 542 |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0347]
Montaigne Ess. II. ch. 12: es gibt kein mehr sicheres Mittel et. zu behalten als die Bemühung es zu vergessen. |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0348]
Fichte in den Erlang. Vorlesungen: nur allein das menschliche Geschlecht existiert, sonst keine Geister

 

[V-BVA-07-1797-1814-0349]
Müller: die Hauptsache ist, daß einer von der al alten Dynastie regiere, als die wie er sei - daß die Nazion ein anerkanntes Oberhaupt habe, sei es auch nicht das vortrefflichste. - Dah. die Revoluzion die Festhaltung der Erbfolge. Das Beste, wie in Engl. - Dah. bei den Deutsch.: reges ex nobilitate (angestammte Majestät) duces ex virtute sumebant. Tac. dessen Band 18.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0350]
Ebenda In Polen fielen in 200 J. unt. 10 Wahlen eines Königs 2 gut aus (1573 und 1764) |

 

[V-BVA-07-1797-1814-0351]
Hermes (liter. Martyr liter. Martyr] nicht gefunden) wer ohne Ursache haßt, vergibt nie.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0352]
Le plus grand ennemi du bien c'est le mieux.

 

[Manuskriptseite 39]

[V-BVA-07-1797-1814-0353]
Nimia praecautio est dolus.

 

[V-BVA-07-1797-1814-0354]
Hippokrates: wäre der Mensch einfacher, so könnte er wahrlich nicht Schmerzen leiden. Troxler Blicke in das Wes. des Menschen.