Navigation
 

Faszikel V-BVA-04-1787-1789
 

Transkription und digitale Edition von Jean Pauls Exzerptheften

Vorgelegt von: Sabine Straub, Monika Vince und Michael Will, unter Mitarbeit von Christian Ammon, Kai Büch und Barbara Krieger. Universität Würzburg. Arbeitsstelle Jean-Paul-Edition (Leitung: Helmut Pfotenhauer)

Förderung: Fritz Thyssen Stiftung (11/1998-12/2000) und Deutsche Forschungsgemeinschaft (01/2001-12/2005)
Projektleitung: Michael Will
Gesamtleitung: Helmut Pfotenhauer

Transkriptionsgrundlage: Nachlass Jean Paul. Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz. Fasz. V, Reihe VI (Verschiedene Autoren), Bd. 4

Bearbeitungsschritte:
01.04.2004 MV Beginn der Transkription
27.07.2004 MV Ende der Transkription
15.09.2004 CA/MV Erste Korrektur
11.10.2004 MIWI Korrektur, Vorbereitung Online
25.11.2004 MV Autopsie Berlin
01.11.2005 MIWI notes-Differenzierung
15.04.2010 CMC Zweites Online-Update

 

[Titelblatt]

0. 4.

1787 1788.

 

[Manuskriptseite ohne Zählung]

[V-BVA-04-1787-1789-0001]
Helvetius: la probité ne peut être que l'habitude des actions utiles à sa nation.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0002]
Ebenda: les Romains etaient honnêtes entreux, brigands par rappart à l'univers.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0003]
Ebenda: die orient. Fürst. werden auf dem Thron wollüstig und dum weil die Niedrigkeit ihres Volks keine Geseze und Hochhaltung des Erworbenen fodert: die occidental. das Gegentheil, weil sie auf dem Throne noch nicht ihr Ziel erreicht haben. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0004]
Ebenda: Une petite gloire n'est jamais desirée que par une petite ame.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0005]
Stoiker: si ad illam vitam, quae cum virtute degatur, ampulla aut strigilis accedat, sumturum sapientem eam vitam potius quo haec adjecta sint nec beatiorem tamen ab eam causam fore. de finib. bon. et mal. L. IV.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0006]
Aristoteles: blos Tugend müsse der Weise begehren, doch auch das irdische was ihm ungesucht von ungefähr entgegenkäme. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0007]
Rabbinen: wer im Geseze geboren ist, mus darnach und darin leben; wer nicht, brauchts nicht. Mendelsohns Lebensbeschreibung. Mendelsohns Lebensbeschreibung] nicht gefunden

 

[V-BVA-04-1787-1789-0008]
Epiktet: kein Mensch kan den a. unglüklich machen.; folglich auch nicht glücklich.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0009]
Zimmerman: die Tapferkeit der nördlichen Völker kömt von der Kälte. Platners Briefe.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0010]
Mendelssohn: Wahrheitshas oft wie Menschenhas: man wird von beiden so oft getäuscht in der Iugend, daß man beide verwirft

 

[V-BVA-04-1787-1789-0011]
Lokke: wenn man dem Kinde einmal et. abgeschlagen hat: so mus man wed. durch Bitten, Schreien p. sich erschütt. lassen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0012]
Die Philosoph. geben den Rath, man solle in die Fremde gehen, weil man durch die alten Bekantschaft. zu sehr von dem Anfang der Tugend zurükgehalten wird. Epiktet

 

[V-BVA-04-1787-1789-0013]
Iakobi: wer nie gewacht hätte, könte nie träumen, und ein ursprünglicher Traum ist unmöglich.

 

[Manuskriptseite 2]

[V-BVA-04-1787-1789-0014]
Herder: auf Inseln und Küsten erzeugt sich mehr Bestrebsamkeit und freiere Kultur als auf dem fest. Lande.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0015]
Ebenda: alle alte Gesezgeber klagten in ihrem Alter, weil sie ihre Geseze die die Wirkung derselben überlebten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0016]
Spitler: für der christlichen Lehre Ausbreitung war auch das eine Hülfe, daß laut. um den Staat und Religion unbekümmerte und römische Regenten regierten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0017]
Aristoteles: manche Gemälde können einen Lasterhaften eben so gut in sich gehen machen als die moralischen Lehren des Weltweisen. Polit. L. V.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0018]
Epiktet: mitt. unt. dem Küssen deines Sohnes murmele dir zu: morgen stirbst du vielleicht; od. deines Freundes: morgen verreisest du vielleicht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0019]
Montesquieu: in bürgerlichen Kriegen ist der Staat auswärts am mächtigsten; alles wird da Soldat; röm. Geschichte.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0020]
Goldsmith: Mangel historisch. Vorfälle ist die Glükseligkeit des Volks.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0021]
Linnée: die Liebe zur Neuigkeit ist das gröste Vorrecht der Menschen vor den Thieren.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0022]
Büffon: eine Quelle der Mode ist die Sucht, dem Körp. einen weitern Umfang zu geben, dah. hohe Schuhe, gesteifte Kleider.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0023]
Multa honeste petuntur accipiuntur quae minus honeste petuntur. L. I. N de extraordin. cogn.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0024]
Deux choses toutes contraires nous, previennent également, l'habitude et la nouveauté. De la Bruyere.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0025]
Marius: vor dem Geräusche der Waff. könne er die Geseze nicht hören. Plutarch

 

[Manuskriptseite 3]

[V-BVA-04-1787-1789-0026]
Die Ursache warum die Franzos. bessere Werke üb. die Regierung geschrieben haben als die Engländ., ist weil iene das Gefühl der fehlend. Freiheit dazu spornt und weil sie, da sie die besond. Fehl. der Regierung nicht rügen durften, zu algemeinen Grundsäzen hinaufstiegen um auf eine entfernte Art der Regierung den Weg zu zeigen. Helvetius de l'homme T. II.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0027]
Helvetius: une idée fausse exige une expression obscure. eb. Oser exprimer nettement ses idées c'est être sûr de leur verité. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0028]
Die Iuden, Katholiken u. Fanatiker schreiben der Bibel Dunkelheit zu, nun der Talmud, die Tradizion und das innerliche Licht zu erheben. Baumgartens Untersuch. theol. Streitig.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0029]
Sozinianer: Got weis nur was sich unfehlbar zuträgt nicht das Zufällige.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0030]
Alexand. fragte den Plato: was ein König thun solle. Antwort: er sol zu Nachts Entwürfe zur Regierung aussinnen und bei Tage ausführen. La Bibliotheque des Philosophes. Alexandre

 

[V-BVA-04-1787-1789-0031]
Die Seele ist nach Thales von Wasser - Heraklit u. Demokrit, von Feuer - Hipokrates, Feuer u. Wasser - Xenophanes, Wasser u. Erde - Empedokles, 4 Elemente - Kritias Blut - Possidonius ein warmer Hauch in der Brust - eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0032]
Sie sizt nach Herophilus in der Basis des Gehirns - Xenokrates Scheitel - Strato Augenbrauen - Epikuräern in der Brust - Moschion im ganzen Körp. - Diogenes Arterien - Herodot Ohren - Blemon, Sirenäus Augen - Aristoteles Herz - a. Blut. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0033]
Campe: es nüzlicher einen Pfund Stein Flachs gesponnen zu haben als Verf. eines Romans, Schausp., Bändgen Gedichte zu sein

 

[V-BVA-04-1787-1789-0034]
Ein Fürst sagte zu Campe: heutzutage ists die beste Politik gar keine mehr zu brauchen und mit seinen gut. gerade heraus zu sein: denn niemand wird sie einem zutrauen

 

[Manuskriptseite 4]

[V-BVA-04-1787-1789-0035]
Kardinal von Rez: zu den Geringsten herabzusteigen ist das sicherste Mittel, zu den Gross. hinaufzukommen

 

[V-BVA-04-1787-1789-0036]
Leibniz: reiset mit einem Buch von weiss. Papier durch die Welt: so habt ihr bald eine gute Bibliothek.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0037]
Lokke: um den faul. Sohn von dem Spiel. zu heilen, halte man ihn ausdrücklich dazu an bis ers zum Ekel bekömt

 

[V-BVA-04-1787-1789-0038]
Ebenda: Kind. mus man nie zuvielerlei Spielsachen geben, weil sie das zur Verschwendung und zu Unzufriedenheit verzieht; u. alle selbst machen lassen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0039]
Thomas von Aquino: nur die erste Sünde Adams erbte auf seine Nachkommen, nicht die folgenden. Summa Vol. 2. p. 166 | Priestley

 

[V-BVA-04-1787-1789-0040]
Der Vorrath der opera supererogat. heisset der Schaz der Kirche u. besteht aus dem Blute Christi, dess. Kraft unendlich ist, aus dem Verdienst der Iungfrau, der Mutt. Gottes und aller Heiligen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0041]
Si non es praedestinatus fac ut praedestineris.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0042]
Deskartes: es ist allemal die gleiche Quantität Bewegung: die Seele könne sie nicht vermehren od. verringern ab. lenken. - Theodizee Als wäre nicht das jed. Lenken eines von Beidem.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0043]
Wolf: alles Veränderliche bleibt keinen Augenblik unverändert. Plato: s* es hat kein Dasein sond. nur Entstehen und Vergehen

 

[V-BVA-04-1787-1789-0044]
Berkley: Sehen ist ein Gespräch Gottes mit der Kreatur. Hallers Physiolog.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0045]
Haller: Substantive und nom. propria vergisset man am leichtesten. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0046]
Leibniz: wie die Kinder in der Taufe einen Glauben bekommen, ob sie sich dess. gleich nicht besinnen: so vielleicht heid. Seelen in der Todesstunde, damit sie seelig werden. Theodizee

 

[Manuskriptseite 5]

[V-BVA-04-1787-1789-0047]
Leibniz: vielleicht werden die Gotlos. nur darum auf dieser Erde so hart gestraft, damit die Einwohner a. Welten gebessert und geschrekt würden. Theod.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0048]
Hall. Schmerz ist von Vergnügen nur durch den heftigern Grad der Bewegung verschieden eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0049]
Epikur läugnete daß alle Säze entwed. wahr od. falsch wären. Theodizee

 

[V-BVA-04-1787-1789-0050]
Hobbes nante den Bösen ein robustes Kind. Emile.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0051]
Rousseau: toute mechanceté vient de foiblesse; celui qui pourrait tout ne feroit jamais de mal. Dah. Güte die unentbehrliche Eigenschaft Gottes; machten alle Völker, die zwei Urwes. annahmen, das böse schwächer. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0052]
In hoc hyperbole extenditur ut ad verum medacio venia. Seneca de benef. L. 7. c. 23.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0053]
Propitiis auribus auditur quamvis incredibile est, quod excusatur antequam dicitur. Senec. Rhet. suas. 2.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0054]
Iurieu: man müsse wie Augustin lehren u. wie Pelagius predigen. Theodizee.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0055]
Heinrich IV war vor dem Siege alzeit vergnügter als nach demselben. Hardouin de Perefixe.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0056]
Voluntas non potest cogi.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0057]
Die Dissonanzien erregen in der Musik die Leidenschaften leichter als die Konsonanzen. Bach.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0058]
Les leçons que les écoliers prennent entre eux dans la cour du College leur sont cent fois plus utiles que tout ce qu'on leur dira jamais dans la classe. Emile

 

[V-BVA-04-1787-1789-0059]
Ab assuetis non fit passio.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0060]
Die erst. Worte waren wahrscheinlich Zeichen des Vergangenen da die Pantomime das Gegenwärt. bezeichnen konte Platner

 

[Manuskriptseite 6]

[V-BVA-04-1787-1789-0061]
Die Mönche nennen den Augustin Malleus haereticorum. Briefe aus dem Noviziat.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0062]
Die Mönche müssen renunziren Eltern, Freunden, nicht um sie besorgt sein noch um ihre eigne Gesundheit, Benuzung ihrer Talente noch um guten Ruf. eb. 2ter Theil.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0063]
Leibniz: das Gute kan unendlich zunehmen, das Böse ab. hat seine Gränzen. Theodizee.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0064]
Der Mensch kan sich das Nichts nicht denken.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0065]
Si quis a certis ordiatur, in dubia desinet; sin a dubiis incipiat eaque aliquandiu patienter toleret, in certis exitum reperiet. Baco de augm. scient. L. I.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0066]
Rabbinen: die ganz schlimmen Menschen verderben die öffentlichen Sitten minder als die halbschlimmen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0067]
Cicero: Formositas non potest esse nisi corpore in magno.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0068]
Rousseau: die Ursache warum uns der Frühling mit all seiner Armuth mehr gefält als der Herbst mit seinem Reichthum, liegt in der Phantasie, die dort (nicht hier) freien Spielraum zur Ausschmückung hat.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0069]
Riccoboni: der Schauspiel. müsse sich nicht zu sehr in seine Rolle hineinsezen, weil er sonst die Regeln darüb. vergessen könte. Sulzers Theorie der schönen Künste.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0070]
Aristoteles: der Künstler sol oft das erdichtete Wahrscheinliche dem wirklich Wahren ab. Unwahrscheinlichen vorziehen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0071]
Platner: keine einfache Substanz od. vielmehr ihre Kraft ändert ihren Grad, angespant scheint sie, wenn alle ihr untergeordnete und beigeselte Kräfte auf 1 Gegenstand hinwirken, umgekehrt Erschlaffung.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0072]
Rechtsregel in dem französ. Recht: nulle terre sans seigneur (ohne kein Allodium)

 

[V-BVA-04-1787-1789-0073]
Les hommes extremement heu*u heureux et les hommes

 

[Manuskriptseite 7]

extremement malheureux sont également portés à la dureté; témoins les moines et les conquérans; nur im Mittelstand. So mit den ganzen wilden u. mit despotisch. Völkern: Mitleiden nur in gemässigt. Regierungen. Montesq. L. 17. ch. IX.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0074]
Die Strafen mehren u. mindern sich in ied. Staate Europ. mit der Sklaverei. eb. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0075]
Pourquoi les moines aiment-ils tout leur ordre? C'est justement par l'endroit qui fait qu'il leur est insupportable. Leur regle les prive de toutes les choses sur lesquelles les passions ordinaires s'appuient: reste donc cette passion pour la regle même qui les affligent. Montesq. L. V. ch. 2.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0076]
Ein Sparter: wir opfern gemeine Dinge damit wir täglich im Stande sind, die Götter zu ehren. | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0077]
Was die Römer zu Herren der Welt machte, ist daß sie von allen Völk. die sie bestritten, die bessern Gebräuche p. annahmen, wenn sie ihren vorstanden. Montesquieu Grandeur et decadence des Romains. Ch. I.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0078]
Misericordiam et pietatem non debet quis exercere in alterius detrimentum. L. 7 de dol. L. 7. depos. | Hommel prompt. Juris.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0079]
Maiorem a foeminis quam a viriss requiri castitatem absurdum brocardicum Hommel obs. 72 | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0080]
Non nolle intermedium est inter nolle et velle. l. 3 de reg. iur. | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0081]
Je reponds que jamais un determiné scélérat ne fera de jolis herbiers en miniature et n'ecrirera dans six ans huit mille pages de musique. Rousseau. Juge de Jean Jaques.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0082]
Poenae gravitas non se referre debet ad internum turpitudinem sed ad tristem in republica eventum. Hommel Observ. 246 |. prompt. Jur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0083]
In poenis infligendis spectantur leges loci ubi delictum commissum, si istae mitiores; contra autem si fuit duriores, spectamus leges loci ubi accusatur. obs. 281 | eb.

 

[Manuskriptseite 8]

[V-BVA-04-1787-1789-0084]
Platner: Nichtwollen ist nur eine a. Art des Nichtkönnens

 

[V-BVA-04-1787-1789-0085]
Apparet non omne maledictum convicium esse sed id solum quod cum vociferatione dictum est. Sive unus sive plures dixerint, quod in coetu dictum est, convicium est. Ulpian. l. 15 §. 11. 12 ff. de Injur. et fam. lib.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0086]
Fontenelle: Si les hommes ne peuvent en quelque genre que ce soit, arriver à quelque chose de raisonnable qu'après avoir en ce même genre epuisé toutes les Sottises imaginables. "Que de Sottises ne dirions nous pas maintenant, si les anciens ne nous les avaient pour ainsi dire enlevées!"

 

[V-BVA-04-1787-1789-0087]
Helvetius: die Thiere haben soviel Empfindung u. Gedächtnis als die Menschen; ab. sie bleiben dümmer weil sie kürzer leben. - weil sie von der Natur bess. bekleidet bewafnet, mith. minder Bedürfnisse haben: bei den Affen noch weil sie schwächer sind u. als fruchtfressende wenig. Bedürfnis, weil sie in einer aufhörlichen Bewegung u. dad. mithin ohne Langweile sind, die die Hauptursache der Vervolkomnung des menschlichen Geists ist.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0088]
Qui peut assurer que dans les gestes, la parure et les discours etudiés d'une coquette parfaite il n'entre pas autant de combinaisons et d'idées qu'en exige la decouverte de quelque Systeme du monde; et qu'en des genres très - differents la le souvreur et Vision de l'Enclos n'aient en autant d'esprit qu'Aristote et Solon. De l'esprit discours II.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0089]
Königin Christina: unt. einem dummen Monarchen ists entweder sein ganzer Hof schon od. wirds. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0090]
La Duchesse de la Ferté disoit un jour à Madame de Stael: il faut l'avouer, ma chere amie, je ne trouve que moi qui aie toujours raison. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0091]
Ou n'estime jamais dans autrui que son image et sa ressemblance - et la conformité que les idées d'autrui ont avec les nôtres. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0092]
Das Publik. verlangt in den ihm minder nüzlichen Künsten eine grössere Volkommenheit u. duldet in den nüzlichen die Mittel

 

[Manuskriptseite 9]

mässigkeit; ie höh. der Post. u. nüzlicher mithin dort das Gute, desto mehr begnügt sichs mit der Mittelmässigkeit. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0093]
Die gross. Generale haben darum nach dem Tode weniger Ruhm (vorher mehr) als die gross. Autoren weil diese dan doch noch durch ihre Werke nüzen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0094]
Die Musik ahmt Dinge nach indem sie die Bewegungen nachahmt, die diese im Menschen erregen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0095]
Man schämt sich nicht, lasterhaft, ab. wol lächerlich zu sein.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0096]
J'ai toujours armé mon coeur contre la haine partoutes les jouissances que j'ai pu me procurer... Plus ma destinée est déplorable, plus je n'efforce à la parsemer de douceurs pour me maintener toujours bon. Rousseau Juge de Jean Jaques.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0097]
Si je veux peindre le printemps il faut que je sois en hiver; si je veux décrire un beau paysage, il faut que je sois dans des murs et j'ai dit cent fois que si je jamais j'etois mis à la bastille, j'y ferois le tableau de la liberte. Confessions.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0098]
Augustin: er würde sich in seine Verdamnis ergeben wenn sie Gottes Wille wäre

 

[V-BVA-04-1787-1789-0099]
Herder: das Gewebe der Spinne was ist es anders als der Spinne verlängertes Selbst, ihren Raub zu erhalten?

 

[V-BVA-04-1787-1789-0100]
Krusius: die Welt ist nicht die beste sondern nur sehr gut. Metaphys.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0101]
Die Stoiker: auch der Weise kan den erst. Anfällen der Leidenschaft nicht widerstehen und brauchts nicht; erst nachher herscht seine Vernunft.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0102]
Retorsione facta cessat contumelia l. 25 de procurat. Hommel. promptuarium Jur. I T.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0103]
Debet retorsio in suis manere terminis i.e. non debet maiora crimina retorquere alter ac ipsi fuerunt obiecta. ib.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0104]
Cum prima iniuria per retorsionem sit sublata ergo non dabitur retorsionis retorsio sed haec

 

[Manuskriptseite 10]

nova iniuria erit aestimanda. Stryk | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0105]
Retorsio in continenti fieri debet. eb. In Saxonia retorsiones sunt prohibitae. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0106]
Rousseau: le fer et le bled ont civilisé les hommes. Dah. die Wilden in Amerika keines; dah. wegen dem grössern Überflus an beid. die Europäer früher zivilisirt. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0107]
Der Stand der Natur gleicht dem Despotismus: in beiden ieder gleich, u. nur das Recht des Stärkern herschend, ohne Tugend und Gerechtigkeit. Discours sur l'origine de l'inegalité etc.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0108]
Herder: ie thierischer eine Nazion ist desto mehr ist sie mit Banden des Leibes und der Seele an ihr Klima geknüpft.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0109]
Celui-là seul est cité comme bête qui n'est pas bête de la betise commune. Helvetius; (celui est sage qui est fou des la jolie commune. Fontenelle)

 

[V-BVA-04-1787-1789-0110]
Herder: aus den Gegenden schöngebildeter Völker haben wir unsere Religion, Kunst, Wissenschaft, die ganze Gestalt uns. Kultur und Humanität.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0111]
Rousseau zählts mit unt. die Nachtheile der Geselschaft, daß öffentliche Unglüksfälle die Hofnung einer Menge einzelner Pers. werden müssen in ihr; die einen begehren Krankh., die a. Theuerung, a. Krieg u. daß man in ihr weit mehr gewint, den a. zu schaden als zu nüzen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0112]
Quiconque est sans honneur et sans humeur, disoit M. le duc d'Orleans régent, est un courtisan parfait. Helvetius.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0113]
Herder: die Mythologie ied. Volks ist ein Abdruk der eigentlichen Art wie es die Natur ansah, insonderheit obs seinem Klima und Genius nach mehr Gutes als in derselben fand und wie es sich das Eine durch das a. zu erklären suchte. Herder

 

[V-BVA-04-1787-1789-0114]
Viele halten grosse Begierde zu einer Wissenschaft für die grosse Fähigkeit dazu.

 

[Manuskriptseite 11]

[V-BVA-04-1787-1789-0115]
Subditum novum nemo recipere cogitur Hommel obs. 148 | Promptuar. ju*...*

 

[V-BVA-04-1787-1789-0116]
Longum tempus est decem annoram. obs. 367 | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0117]
Quae ob distantiam locorum praesumuntur, illa etiam praesumuntur ab longae vitatem temporis. obs. | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0118]
Terror per se est iniuria. l. 15. § 1. de iniur. | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0119]
Einer der nicht lesen u. schreiben kan mus bei seinem Testamente so gut wie ein Blinder dem er gleichgeachtet wird, 8 Zeugen haben. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0120]
Requisitum testamenti ut testator sponte, quiete, sedate et ex enixa atque deliberata voluntate testetur nec ad hoc duris verbis, immoderatis precibus et importunis sollicitationibus inducatur ebenda

 

[V-BVA-04-1787-1789-0121]
Surdus et mutus simul si natura fuerit talis nec testamentum facere nec codicillos neque fideicommissum relinquere nec mortis causa donationem celebrare potest. eb. Si quis surd. et mut. simul est ex accidenti, dan kan er nur testiren wenn er schreiben kan. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0122]
Natura morborum medicatrix.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0123]
Testis invitus testimonium perhibere tenetur: in Sachs. 10 Reichstaler Gulden. Prompt. Jur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0124]
Unicus testis plene probat si contra ipsum producentem dicat. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0125]
In materia defensionis duobus testibus, super negativa deponentibus plus creditur quam melle affirmantibus. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0126]
Der Religion, den Priestern kurz der religiösen Tradizion in Schrift u. Sprache verdanken alle Völker alle Wissenschaften u. alle Kultur. Herder.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0127]
Der Mensch kam auf den Weg aller Künste u. Wissenschaften durch Sprache, durch die innere Genesis eines abgesonderten Merkmals und durch Festhaltung desselben in einer That od. sonst einem Zeichen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0128]
Herder: die Lebensalter sind von der Natur so gemacht daß uns. Kindheit länger dauert damit wir mit Hülfe der Erziehung eine Art Humanität lernen ebenda

 

[Manuskriptseite 12]

[V-BVA-04-1787-1789-0129]
Superata tortura delinquens crimen impune fatetur. Hommel Rhaps. obs. S. 14. | Prompt. jur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0130]
Turpitudinem suam nemo revelare cogitur. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0131]
Turpitudinem vel dolum suum allegans non cogitur. auditur. ebenda

 

[V-BVA-04-1787-1789-0132]
Turpius eiicitur quam non admittitur hospes. cap. 23 *. alioquin X de iureiurando. | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0133]
Vasallus duorum dominum si bellum inter hos oriatur neutri servitia praestet. Homm. obs. 285. | eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0134]
Zizero: Philosophiren heisset sich zum Tode vorbereit. lernen. Tusc. Quaest. L. I. c. 30. 31.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0135]
Winkelman: die Freiheit der griech. Republik. war das goldene Zeitalter der Kunst. Herder.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0136]
Crome: Gerade die Länder in Europa die Wissenschaften, Künste u. Freiheitsliebe verbreitet, missen sie iezt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0137]
Baxter: die Träume sind alle Wirkungen der Geister. Feders Logik

 

[V-BVA-04-1787-1789-0138]
Helvetius: ein Mittel, wied. Nachdenken u. Seelenstärke an die Stelle der iez. Frivolität zu bringen, wäre die Weib. ihres Rests von Scham zu entledigen u. durch ihre Gemeinheit dem Liebhaber Abhängigkeit von ihnen u. den Zeitverlust zu ersparen. de l'esprit. discours II. chapitre XX.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0139]
Ebenda: Man könte aus der Vergleichung des langs. Ganges des menschlichen Geists mit dem iez. Zustand der Wissenschaften Schlüsse aufs Alter der Welt machen. Disc. III. ch. V.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0140]
Ebenda: l'amour des femmes est chés les nations p* policées le ressort presque unique qui les ment. Dah. ist man des Erwerbs gross. Talente u. gross. Entschlüsse nur in Iugend fähig wo die phys. Bedürfnisse am stärkst. sich fühlen machen. disc. III. chapitre XII

 

[V-BVA-04-1787-1789-0141]
Ebenda: Aimer c'est avoir besoin. Nulle amitié sans besoin: ce seroit un effet sans cause. chapitre XII

 

[V-BVA-04-1787-1789-0142]
Les infortunés sont en general les amis les plus tendres:

 

[Manuskriptseite 13]

**is par une communanté de malheur, ils jouissent en plaignant les maux de leur ami, du plaisir de s'attendir sur eux-mêmes. ch. XIV.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0143]
Ebenda: die Weisen (wie Fontenelle) sind gegen Freundschaft unempfindlich weil sie ihr Glük in sich finden u. die Menschen kennen. chapitre XIV.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0144]
Les nations pauvres ont toujours été et plus avides de gloire et plus fecondes en grands hommes que les nations opulents p t chapitre XXIII. disc. III. Daher die handelnd. Länd. unfrucht. an gross. Männern. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0145]
Nirgends werden Talente und Tugend. schmeichelhafter u. besser belohnt als in armen und krieg. Republiken. ch. 23.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0146]
Ein Traktat üb. die Kunst Leidenschaft. einzuflössen ist Generalen so nüzlich als Folards Traktat über die Taktik. ch. 25

 

[V-BVA-04-1787-1789-0147]
Die Orientaler haben ihr allegor. Genie von der Regierung die sie an scheue Dunkelheit des Ausdruks gewohnt. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0148]
Aprés quelques siecles d'ignorance le terrein des arts et des sciences est quelquefois si sauvage et si inculte qu'il ne peut produire de vraiment grands hommes qu'après avoir auparavant eté défriche par plusieurs generations de savants. III. ch. 30

 

[V-BVA-04-1787-1789-0149]
Die berühmt. Männer sind nicht stets die best. (Geschmaks) Richter in der Art worin sie die weitest. Fortschritte gemacht, weil ied. seine eigne Manier hat. disc. IIII.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0150]
Die Mütt. beweinen den Tod eines Kinds darum bitterer als die Männer, weil iene der Befreiung von der Langweile öfterer nöthig haben durch dieses. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0151]
Ce n'est qu'à des attitudes gênantes que la pluspart des nations ont attaché le signe du respect. Car la peine qu'endure le protegé est un spectacle agreable au protecteur; ce spectacle l'avertit deja puissance. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0152]
Republiken kleine, nicht grosse Reiche bedürfen zu ihrer Erhaltung grosser Männer. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0153]
Die kleinen Potentaten sind viel habiler als die mächtigsten Despoten, weil iene erst ihr Glük noch zu machen haben. eb.

 

[Manuskriptseite 14]

[V-BVA-04-1787-1789-0154]
Es wäre zu wünschen eh' einer einen hohen Posten bestiege, er müste ein Buch machen, um die Schwierigkeit gut zu arbeit. und ihre seine geringen Einsichten selbst zu fühlen. IIII. ch. XVI.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0155]
Robinet: les creatures perdent à chaque moment autant d'existence qu'elles en reçoivent. L'etre fini ne jouit de l'existence qu'en detail et la portion qu'il en possede à la fois est la plus petite qu'il se paisse. de la nature I Part. ch. IX.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0156]
Demokritus: die Gött. u. die Thiere haben schärfere Empfindungen (des sentiments plus aigus) als die Menschen, die im Mittel sind. Plutarch. de placitis philos. L. IV. c. 10. Montaig. L. I. ch. LIV.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0157]
Stoiker sind für Gemeinheit der Weiber. Diog. Laert. L. VII. § 131

 

[V-BVA-04-1787-1789-0158]
Mihi enim liber esse non videtur qui non aliquando nihil agit. Cic. de Orat. L. II. c. VI.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0159]
Vielgötterei wurde daß man die Namen der götlichen Eigenschaften od. a. personifizierte Ideen zu wirklichen Wesen machte. Gatterer

 

[V-BVA-04-1787-1789-0160]
Träume auf Sorgen, lebhafte Bilder, harte und viele Speis., unbequeme Lage. Haller

 

[V-BVA-04-1787-1789-0161]
Velocitas iuxta formidinem, cunctatio propior constantiae est. Tacitus.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0162]
Der Aberglaube wirkt eher zu Gunst. des Despotismus als die Freiheit. Recherches sur le despotisme oriental.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0163]
Der Verf. des Essai sur le Theisme schreibt die Keuschheit gewiss. Schweizerkant. dem Anblik gross. Naturgegenstände zu. Feder.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0164]
Die despot. Nazionen am höflichst., Siamer Türken Pers. Sines.; Republ. am wenigsten. Feder.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0165]
Summum nec metuas diem nec optes. Martialis

 

[V-BVA-04-1787-1789-0166]
Völk. warmer Klimat. sind gläubig an übernatürlichen Beistand, begierig die Zukunft zu wiss., kalte nicht, grosse Verehrung für Verstorbene und Neigung zu symbol. Handlungen. Feder

 

[Manuskriptseite 15]

[V-BVA-04-1787-1789-0167]
Was der Mensch einmal üb. sich als Herr erkennen mus: dem legt er, seiner Ehre wegen, soviele Macht und Werth als möglich bei. Feder.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0168]
Timoleon, als er geschimpft wurde,: er habe seinen Wunsch erlangt, daß ied. in Syrakus reden dürfte was er wolle. Kornel.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0169]
Galliani: der Sklave verlangt für seine Freiheit seinen Unterhalt, dah. wird in desp. Staat. (Sultan u. Nero) für Brod gesorgt, in Republ. ieder für sich.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0170]
Les jugements et les raisonnements dependent dela volonté. Malebranche. L. I. ch. II.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0171]
Les geometres n'aiment pas la verité, mais la connaissance dela verité. L. I. ch. II.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0172]
On ne doit jamais donner de consentement entier qu'aux propositions qui paroissent si evidemment vraies qu'on ne puisse le leur refuser sans sentir une peine interieure et des reproches secrets de la raison. L. I.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0173]
On ne doit jamais aimer absolument un bien sil'on peut sans remords nele point aimer. ebenda (als. nur Got ebenda)

 

[V-BVA-04-1787-1789-0174]
Axiom: Krankheiten ist leichter vorzubeugen als abzuhelfen

 

[V-BVA-04-1787-1789-0175]
Die Ursache Tugendpredig. g schlecht, u. Tugendläug. gut leben ist: iene erschöpf. in Wort. die Kraft für die Tugend u. diese erschöpf. in Handlungen sie für die Worte Robinet d. l. nature P. I. ch. XIX

 

[V-BVA-04-1787-1789-0176]
Die Nat. machte deswegen die Weib. gewöhnlich üb. die nämlichen altäglichen Ding u. simpelst. Dinge reden, weil sie für die Kindersprache, deren Sprachmeister iene sind, die unentbehrlichen sind. ch. XX. Hätt. sie Geschmak für scharfsinnige Unterredungen: so wären sie den Kind. unfaslich u. ienen wurd. viele Ideen versagt, damit diese nicht überladen würden. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0177]
Haller: üb. die Beschaffenheit des menschlichen Verstandes würde uns die ämsigere Anatomie toller, gedächtnisloser Menschen, u. die Vergleichung des Thiergehirns mit uns. belehren.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0178]
Unsin ist zu starke Empfindung, Dumheit zu wenige. Battie | eb.

 

[Manuskriptseite 16]

[V-BVA-04-1787-1789-0179]
Im Gehirn 3 Art. von Fibern, sensitives, intellectuelles et volitives, sind miteinand. in dem harmon. Verhältnis 1 11/35 ensorte que la fibre intellectuelle seroit montée ou accordée à l'octave dela quinte ou à la douzieme de la fibre sensitive et la fibre volitive à la double de la tierce ou à la dix-septieme de la même fibre sensitive. Robinet. P. IV.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0180]
Das Spiel der Imaginaz. kömt her von den Bewegungen des Gehirns die die Bewegungen des Herzens u. des Athemholens begleiten u. die die Vibrazion der Fibern verursachen. ch. XXIX.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0181]
Il n'y a rien dans l'ordre naturel qui vaille mieux que son contraire. Nous ne connoissons aucune qualité qu'il soit reellement et absolument plus avantageux d'avoir que de n'avoir pas. P. V.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0182]
Die Alt. schrieb. schnelle Krankheit. dem Himmel, langsame sich selbst. Schwärm.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0183]
Wenn man lang bei einem Gedanken oder einer Empfindung verweilet: so Raserei.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0184]
Schwärmer: niemand überlebte einen Feind den er nicht zum Freund gemacht zu haben wünschte.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0185]
Ebenda: man macht sich am meist. bei denen beliebt, an deren Vergnügungen man theilnimt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0186]
Hermes: blos Männer, nicht Weib. dürfen Vaterlandsliebe haben

 

[V-BVA-04-1787-1789-0187]
Chrysippus quidem et Diogenes, - ne digitum quidem, gloriae causa porrigendum esse dicebant. Cic. de fin. mal. et bon. L. III. c. 17

 

[V-BVA-04-1787-1789-0188]
An quidquam stultius quam quos singulos contemnas, eos aliquid putare esse universos. Tusc. quaest. L. V. c. 36

 

[V-BVA-04-1787-1789-0189]
Herder: zur Gesundheit des Geistes gehört Vervolkomnung all. Kräfte, nicht Hervorstechung Einer.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0190]
Ebenda: alle Liebe, Sehnsucht strebt nach Vereinigung des Gegenstandes.

 

[Manuskriptseite 17]

[V-BVA-04-1787-1789-0191]
Der Kardinal von Retz: toute assemblée nombreuse de quelque maniere qu'elle soit composée n'est que pure populace gouvernée dans ses debats par le moindre motif. Hume Discours politiques

 

[V-BVA-04-1787-1789-0192]
Aristot. Ethic. l. 9. c. 10: die Freundschaft darf sich nicht auf viele und nicht auf wenige ausbreiten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0193]
Antisthenes: Kinder bedürf. mehr als Erwachs., Kranke als Gesunde, Götter nichts; ie volkomner, desto weniger Bedürfnisse. Meiners.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0194]
Empedokles: die Seele besteht aus Feuer, Luft, Wass., Erde, weil sie sonst die aus ihnen gemischt. Dinge nicht erkennen könte. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0195]
Wenn ein Pythagoräer doch irg. eine Leidenschaft, Freude, Traurigkeit p. übernahm: so muste er solange in der Einsamkeit ohne Thun und Reden und Bestrafung seiner Untergebenen sein bis er ruhig. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0196]
Gundling: es ist erlaubt, Staat. weg. der Gefahr auch in ihr. rechtmässigen Vergröss. zu hindern. Gundlingian. 5 St.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0197]
Kant: "der gesunde Verstand bemerkt oft die Wahrheit eher als er die Gründe einsieht, dadurch er sie beweis. oder erläutert." Träume eines Geisterseh.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0198]
Ludwig XII: ein König von Frankr. rächt keine Beleidigung die einem Herzoge von Orleans (ihm) zugefügt worden. Schroekh.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0199]
Er befahl, die Geseze solten stets beobacht. werden, wenn er gleich durch Anhalt. verführt würde, et. gegen sie zu verordnen. ebenda

 

[V-BVA-04-1787-1789-0200]
Der schwäch. Vergnügen Empfindungen (Auges p.) erinnern wir uns leichter als der lebhaftern (des Gefühls), damit diese Leichtigkeit des Vergnügens nicht intellekt. Eintrag thäte. Sulzer

 

[V-BVA-04-1787-1789-0201]
Sulzer: die menschliche Eitelkeit hat doch noch das Bescheidne daß ied. sich nur üb. die seines Standes, der Poet über die Poeten, Bediente über Bediente, erheben wil.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0202]
Hermes: das Kind leidet Schmerzen, damit die Befreiung dav. der Mutt. seinen Tod versüsse.

 

[Manuskriptseite 18]

[V-BVA-04-1787-1789-0203]
Philosoph: iede Vorstellung ist in den erst. Monat. des Kindes isolirt, keine Vergleichung, es vermengt sich mit den äuss. Gegenständen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0204]
Cudworth: 4 Art. des alt. Atheismus: celle des Hylopathiens od. des Anaximander, wo eine empfindungslose Materie durch Formen bildet - celle des Atomistes, von dem Zusammenstos der Atomen - der stoische, wo eine blinde Natur nach Regeln handelt - der Hylozoismus, wo die Materie Leben hat. Die Atheist. haben gleich der Hydrophobie, eine Pnevmatophobie. T. II. Bibliotheque choisie.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0205]
Xenophanes: wenn die Ochs. od. Löwen Hände zum Malen hätten: so würden sie die Körp. der Gött. denen gleich malen die sie haben. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0206]
Cudworth: eine plastische Natur hat ein unt. dem Leben des Thieres seiend. Leben ist geistig, handelt {wirkt} mit Regel u. Kunst für gewisse Zwekke die sie nicht kent, besizt die Weisheit nicht, mit der sie wirkt, thut die Vorschrift. einer höh. Intelligenz blind. Bibliotheque choisie. T. II.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0207]
Ebenda: eine solche Natur ist vielleicht das Band zwisch. Geist und Körper, die den Herzschlag, die Träume, das Athemholen (kurz das was Stahl der Seele zuschreibt) macht, gehorcht der Seele, führt ihren Will. aus. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0208]
Sie ist in den Thieren, sorgt für Zuheilung der Wund., Auswurf der Exkremente, Wachs. der Zähne, Gesundheit, ist der Archäus der Chymist. dem die Arzneien dienen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0209]
Ausser diesen plast. Naturen in den {iedes} Thieren, ist eine der ganzen Welt gemeine plast. Natur, wied. eine die die Vegatab. und Mineral. bildet. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0210]
Um den Karl I zur Einwilligung in der Hinrichtung des Grafen von Strafford zu beweg., sagte der Erzbischof von York zu ihm: ein König habe 2 Gewiss., eines als Privatman und eines als König; er könne zur Ruhe des Staats einen Unschuldigen verdamm. lassen. Histoire des guerres civiles d' Angleterre par Clarendon. | T. XVIII. Geschah auch

 

[Manuskriptseite 19]

[V-BVA-04-1787-1789-0211]
Publ. Syrus: alienum nobis, nostrum plus aliis placet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0212]
Ein Bonmot gefället ohne Beleidigung (Scomma) wenn ein Arm. einen Armen, Niedr. einen Niedr. satirisiret, weil es auch der - Spottende theilt. Macrob. L. VII. c. 3.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0213]
Dem zu Taufend. ist keine Reue sond. bloss. Glaube nöthig. decret. P. III. dist. IV c. XCIX

 

[V-BVA-04-1787-1789-0214]
Villaume: ie enger der Wirkungskreis eines Triebes, desto stärker seine Kraft. Die Selbstliebe wirkt mit voll. Kraft, die zu kleinen Privatgeselschaften schwächer; die Vaterlandsliebe noch schwächer und die Menschenliebe fast ohnmächtig. Revision 4. B.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0215]
Alles schäzet man sehr was viel Mühe gekostet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0216]
Villaume: die Dankbarkeit ist ein künstliches Gefühl; die rohen Völk. soll. kein Merkmal der Dankbarkeit von sich geben. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0217]
Resewiz und Funk: Ermüdung des Körp. ist ein gutes Mittel heftige Triebe u. Affekt. zu schwächen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0218]
Campe: den Zögling im Gewitter des Affekts, führe der Lehr. in einen lang. Spaziergang, ermüde ihn durch eine Iagdparthie od. Rit. Dan erst in der Stunde des ausruhend. Körp. red' er auch an die Seele, die in solch. Augenblikk. am erst. Gehör giebt. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0219]
Campe zeigt blos das Gute u. Schöne den Kind. bis ins 8 od. 10 Iahr; ie bess. sie sind, desto kürz. und oft nur bis ins 6. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0220]
Villaume: der Mensch erkent seine Volkommenheit nie anders als durch Vergleichung seiner Selbst mit anderen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0221]
Plato: wenn man den Kind. ihre Spiele u. Vergnügungen oft zu ändern erlaubt: werden sie veränderlich u. nicht mänlich. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0222]
Villaume: schwach. Leib schwächt, starker stärkt die Seele. ebenda

 

[V-BVA-04-1787-1789-0223]
Ebenda: der Schöpf. gab den Menschen mehr als a. Thier. Leiden aus Absicht ihrer Bildung, Mitleid., Standhaftigkeit. ebenda

 

[Manuskriptseite 20]

[V-BVA-04-1787-1789-0224]
Basedow: damit Kind. auf die Liebe und Wolthat. ihrer Eltern aufmerk., könn. Fremde sie darauf aufmerksam mach. da Elt. es nicht dürfen. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0225]
Villaume: der geliebte Gegenstand des Patriotismus ist nicht das Volk od. die Regierungsform, sond. die Häuser, die Strasse, der Ort. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0226]
Ebenda: ie mehr Triebe der Mensch, desto thät. und besser. Die Extensität der Seele mehrt ihre Intensität ebenda; auch die Moralität gewint. eb.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0227]
Eb. alle Menschen sind einigermass. gütig u. schonend, wenige gerecht u. niemand ganz. ebenda

 

[V-BVA-04-1787-1789-0228]
Non jus deficit, sed probatio.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0229]
Cicero: utinam tam facile vera invenire possem quam falsa convincere. de natura deor. c. 32. l. I

 

[V-BVA-04-1787-1789-0230]
Klerikus: die Vorsehung veranstaltete daß in der erst. Zeit des Christenthums unt. den Betrügern u. Heterod. und Orthodox. laut. Leute von schwach. Verstand die nicht an die Apostel reicht. waren, um die Vermuthung abzuwenden daß es damals Leute die eine Relig. hätt. erfindennnen, gegeben od. die Schrift. hätt. schreib. können die sie den Aposteln hätten unterschieben können. Bibliotheque choisie. p. 356 T. IV

 

[V-BVA-04-1787-1789-0231]
Historiae litterariae argumenta sunt 1) scientiarum antiquitates ad mundi aetates et regiones collatae 2.) migrationes per diversas orbis partes 3. declinationes 4) Iacturae 5) restaurationes 6.) occasiones inventiones singularum disciplinarum 7) methodi quibus tractatae 8. exercitii rationes 9.) Sectae celebres 10) controversiae circa illas earumque ortus et occasus 11) laudes convitia quibus exceptae 12. Autores praecipui 13. libri praestantiores 14 academiae, societates, collegia, scholae,

 

[Manuskriptseite 21]

succesiones ordines 15. aliqua de populorum et regionum ad artes apta vel inepta 16. de tempolum varia fortuna artibus propitia vel adversa 17) de religione mistura 18. de legum vel favore vel malitia 19) de virorum illustrium pratrocinio qui vel apibus vel consiliis artes juvarunt. Baco. l. 2. de augm. sc. c. 4.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0232]
Erasmus l. 31. ep. 29: non hi mihi libros amare videntur qui eos intactos ac feriniis abditos servant sed qui nocturna juxta ac diuturne contrectatione sordidant, corrugant, conterunt, qui margines passim notulis hisque variis oblinunt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0233]
Wendeborn: die viel. Sekt. u. Fakzionen in Engl. komm. auch mit daher, daß man bei der Erziehung die Gedank. der Kind. minder fesselt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0234]
Engl. Gesez: uxor fulget radiis mariti. ebenda

 

[V-BVA-04-1787-1789-0235]
Regel Feders: einem Aut. nichts zu sagen als was man ihm wenn er vor einem auf dem Kanapee sässe, sagen würde

 

[V-BVA-04-1787-1789-0236]
Sulzer: die abstrakt. Wissenschaft. mindern, die schönen Künste befödern die Empfindlichkeit und Weichheit des Herzens.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0237]
La verité n'a qu'une seule face mais l'erreur eu a plusieurs de la Barre.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0238]
Die Poet. sing. aus wahr. götlicher Inspiration. Plato Ion.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0239]
Sulzer: die Ursache warum die Thiere nicht zu Vernunft gelangen ist Mangel der Sprachwerkzeuge, nicht der Sprachfähigkeiten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0240]
Tertullian: Got sezte so viele Dinge in die Welt, um uns. Enthaltsamkeit daran zu üben. Schroekh.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0241]
Praesenti medico nil nocet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0242]
Müller: man mus nie einen Edelman in einem Romane brauch. wenn man mit einem Bürger eben das ausricht. kan.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0243]
Der kleinste Körp. wäre nicht klein wenn er allein wäre weil er aus einer unendlichen Menge Theile zusammengesezt ist aus

 

[Manuskriptseite 22]

deren iedem Got eine Erde machen könte. Die Seele kent blos das Verhältnis dies. Unendlichkeiten zu einand., z.B. daß die eine die Hälfte der a. ist. Malebranche l. I. des sens ch. VI.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0244]
Die kleinsten Thiere sind so volkomm. wie die gröst. und es scheint daß sie Got für ihre Kleinheit durch Schmuk (des couronnes, des aigrettes et d'autres ajustemens sur leur tête) entschädige. ch. V

 

[V-BVA-04-1787-1789-0245]
Wie das kleinste Stük Materie, so kan man auch das kleinst. Theil von Dauer ins Unendliche in kleinere theilen, so daß Got mach. könte daß uns eine Stunde mehrere Iahrhunderte schiene. ch. VIII.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0246]
Les sentimens du prime, ses plaisirs, ses passions, ses yeux, ses paroles, ses habits, toutes ses actions seront toujours à la mode : car le prime est lui-même comme la mode essentielle. L. II. part. III. ch. III.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0247]
Herder: Wo keine Regierung ist, findet auch keine Wissenschaft stat. Wo Geschlecht ist, ist sogleich Regierung da, ohne die das Menschengeschlecht nie gewesen ist und die ihm so natürlich als sein Ursprung.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0248]
Ebenda: sobald Freiheit in Griechenland dahin war; (Sprache, Klima, Genius des Volks, Fähigkeit, Karakt. blieb.) so war der Geist der Wissenschaft wie verschwunden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0249]
Bayle: Hobbes konte sich vor Gespenst. fürcht. ohne welche zu glaub., nämlich vor der schlimmen Wirkung die ein solches auf ihn hab. würde.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0250]
Meier: für iede Weltseite mus es besond. Geist. geben die sie zur Verherlichung Gottes beschauen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0251]
Beattie: unt. den Ursach. warum die Neueren die Alt. im Komischen übertreff. ist: Religionsstreitigkeiten eine Quelle der Laune - grössere Zahl zu parodirend. Schriften - schnellerer Wechsel der Moden.

 

[Manuskriptseite 23]

[V-BVA-04-1787-1789-0252]
Kardan: die menschliche Kentnis geht bei Individ., Nazion. und Iahrhundert. in einem Zirkel herum und kömt nicht weiter. l. 2 Paralipom. c. 5.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0253]
Vopiscus: neminem scriptorum quantum ad historiam pertinet non aliquid esse mentitum. Lessing.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0254]
Sturm: so lange wir empfind. daß wir schlaf., schlaf. wir noch nicht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0255]
Antonin: wer dem anderen Gutes thut, thut sich welches. Klemens von Alexandria: wer giebt empfängt, wer empfängt giebt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0256]
Die Milde, Gewisheit der Straf., die Sicherheit der Unschuld. ist der Güte und Aufklärung eines Volks gemäs. Mein. Grundris der Ges. der Menschheit. 195

 

[V-BVA-04-1787-1789-0257]
Abhärtung ist et. ganz and. als Stärke, indem die eine ohne die a. da sein kan: iene bei den unedl. mongolischen Völk., diese bei den Celtischen. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0258]
Aufgeklärte gewöhnen sich leichter an die Lebensart der Wilden als diese an iener ihre. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0259]
Garve: eben was dem Aut. bei der Niederschreibung selbst am meist. gefiel, mus darin auch dem Les. am meist. gefallen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0260]
Shaftesbury: die Inspirazion ist durch nichts von furore poetico zu unterscheiden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0261]
Hobbes: die Worte Gerechtigkeit und Ungerecht. entstand. erst durch die Geselschaft. Was ein Fürst befiehlt, wird dadurch erlaubt

 

[V-BVA-04-1787-1789-0262]
Meiners: ie bös. und gefühlloser eine Nazion desto schärfere Strafen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0263]
Filmer: niemand ist freigeboren - die väterliche Gewalt ist die nämliche Sache als die königliche u. verträgt keine Beschränkung - Adam war der absolute Monarch - eine iede Regierung mus absolut und monarch. sein - die Rechte der Monarch. gründ. sich auf der Succession Adams der der Herr und Eigenthüm. der Erde war.

 

[Manuskriptseite 24]

[V-BVA-04-1787-1789-0264]
Ein Perser: nur Got kan Ich sagen. Die Türken: wer Ich sagt ist ein Teufel. Gautier bibl. des philosophes

 

[V-BVA-04-1787-1789-0265]
Berkley: Die Schöpfung ist der götliche Entschlus, den Geistern die Ideen von Körp. einzuprägen. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0266]
Magdalene Pazzi rühmte auf dem Todtenbette: sie wisse nicht einmal was ein Verstos gegen die Keuschheit sei

 

[V-BVA-04-1787-1789-0267]
Leibniz: Got sei in einer stet. Expansion und Kontrakzion, das sei die Schöpfung und das Bestehen der Welt. Iakobis Lessing.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0268]
Plato: der unwissendste lernt nie et. neues, alle Meinungen die der Mensch auch nicht weis, sind schon in seiner Seele.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0269]
Leibniz: es sind Wahrheiten möglich die uns angebor. sind u. die wir doch nie erkant hab. noch erkennen werden. Die ganze Arithmetik und Geometrie sind uns angeboren. Hisman im D. Merkur. 1777

 

[V-BVA-04-1787-1789-0270]
Sydenham: eine Krankh. ist das Bestreb. der Nat., eine schädliche Materie aus dem Körp. zu schaffen. So ist Gicht eines, das Blut der Alten zu reinigen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0271]
Eine römische Königin pries die verschleiert. Araberinnen glüklich, quod amare magis quam amari possint. Tertullian. de veland. virgin. c. 17.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0272]
Augustin: imperator est corporis animus.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0273]
Fides non est notitia sed tantum assensus, amo melius definitur per ignorantiam quam per notitiam. Bellarm. l. I. de justit. c. 7.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0274]
Cato: Poenarari idem esse ac hominem accidere.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0275]
Quis, quid, ubi, per, quos, quoties, cur, quomodo, quando, penasti dices, ut confessio vera.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0276]
Thom. 2, 2. 9. 40. art. 1. verlangt 3 Dinge zu einem gerecht. Krieg, auctoritas indicentis, justa caussa et recta intentio.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0277]
Die Menschen schrieb. im Anfang alle körp. Auffallenheiten nicht nur, sond. auch geistige, alle Gedank. höh. Wesen

 

[Manuskriptseite 25]

zu die sie eingaben. Spät. schrieb. sie blos Genie, der Eingebung bei. Dah. Prophet. Eingebungen. Eichhorn

 

[V-BVA-04-1787-1789-0278]
Zizero: die Philosophie ist die Wissenschaft aller götlichen und menschlichen Dinge - Wolf: die Wiss. aller möglichen in so fern sie möglich sind.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0279]
Wieland: ie ungeselliger ein Volk ist, desto besser bleibts in seinem Nazionalkarakter. D. Merkur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0280]
Montaigne: man gebe mir die schönste Handlung: so wil ich 50 schlimme Bewegungsgründe dazu finden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0281]
Wieland: ein Profess. der öffentliche Vorlesungen über den Don Quixotte hielt, wäre eben so nüzlich als eine des aristotelischen Organons.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0282]
Lessing: Leibniz glaubte, es gäbe keine Meinung, die nicht in einem gewiss. Sinne wahr sei

 

[V-BVA-04-1787-1789-0283]
Fere fit ut de levioribus malis querantur homines graviora dissimulent. Erasm. Apophth.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0284]
Cives mundi omnes sunt homines. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0285]
Ein einz. Wort, ein einzig. Vers zuviel ist genug, zu machen, daß eine naive rührende erhab. alles das zusamm. nicht ist. Das ist die Kunst aufzuhören. Wieland.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0286]
Montesq.: Monarchie Ehre, Desp. Furcht, Republik Tugend.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0287]
Wieland: nur 2 idealische Wesen kön. anständig vor uns nakt erscheinen und nakt dargestelt werden, die Wahrheit und die Schönheit.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0288]
Wir werden mehr gerührt von dem Anblik der Oert. wo gross. Män. gehandelt als von der Erfahrung ihrer gross. Thaten. Cic. de finib. V. I.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0289]
Kinder sind leichtgläubig aus Unwissenheit dess. was möglich oder nicht ist; Alte, weil sie so oft unglaubliche Dinge sahen, daß ihnen nichts mehr unglaublich scheint. Wieland

 

[V-BVA-04-1787-1789-0290]
Omnis civis miles nascitur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0291]
Engels Mimik: die Bewunderung macht einen dem Obiekt ähnlich, man sucht eben so gros wie dass. zu werd., der Körper richtet sich auf. Sogar der Zuschauer ahmt die Bewegungen des Schauspielers nach. |

 

[Manuskriptseite 26]

[V-BVA-04-1787-1789-0292]
Plato: die Philosoph. ist die höchste Musik. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0293]
Ebenda: eine volkomm. Staatsverfassung ist eine Tragödie und die Gesezgeb. sind Nebenbuler und Mitgenoss. der tragisch. Dichter. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0294]
Engel: die Philosoph. wurde so lange sie in kühnen Dichtungen von Erzeugung der Gött. und der Welt bestand, in Versen gelehrt wie die Geschichte solang sie blos grosse That. mit Patriotis. erzählte.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0295]
Ebenda: der Schauspiel. mus mit seiner Nebenrolle nicht üb. die Hauptrolle vordräng., sich dem Ganz. unterord. und mit der Nebenpers. nicht die Hauptpers. verdunkeln.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0296]
Ebenda: er mus sich für heftige Szenen schon. u. das Feuer nicht im voraus verschwenden, damit nicht die Gradazion zu Unnatürlichkeiten zwinge.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0297]
Diderot: der Schauspiel. mus spiel. als wäre zwischen ihm und dem Paterre eine Mauer, als wäre der Vorhang nicht aufgezogen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0298]
Engel: von Freude u. Leid zum Zorn ist weg. beid. Schnelle des Ideengangs der Übergang leicht; schwer von tief. Schwermuth zu wüthend. Leid., von dem zum Zorn leicht der Übergang ist.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0299]
Fielding: verdienstlicher Wolthät. ist nicht wenn man von seinem Überflus giebt, sond. wenn man selbst dabei leidet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0300]
Alle Staat. sind geg. einand. im freien unabhäng. Naturstand.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0301]
Iohnson: lebende Autoren werd. nach ihr. schlechtest., todte nach ihr. best. Werk. geschäzt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0302]
Altes Wort: einem Fürst. mach. viele Hinrichtungen so wenig Ehre als einem Arzt viele Leichen. Camerarius.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0303]
Was schnel reift, weise wird: dauert nicht lange.

 

[Manuskriptseite 27]

[V-BVA-04-1787-1789-0304]
Eunt homines mirari alta montium, urgentes fluctus maris, altissimos lapsus fluminum et gyros siderum; et relinquunt se ipsos, nec mirantur August. l. 10. confess.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0305]
Wieland: das Volk ist alzeit seines Schaches werth.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0306]
Qui studet, orat.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0307]
Pasquier: di male perdant Antiquos, mea qui praeripuere mihi. Eben so beschwert auch Swift sich üb. die vorhersagenden und raubenden Alten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0308]
Forkel: für ungebild. Völker ist der Klang, ohne Wechsel der Töne, Musik. u. ihre erste Stufe.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0309]
Omnes artes quae ad humanitatem pertinent habent quoddam commune vinculum et quasi cognatione quadam inter se continentur. Cic. pro Archia

 

[V-BVA-04-1787-1789-0310]
Erasmus: Sokrat. war ein Christ vor dem Christenthum.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0311]
Sterne: sparsame Diät u. ein reiner Himmel sind die 9 Mus. und Apollo.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0312]
Ebenda: Die Vorsehung gab den Alt. ihr mürr. Wes. p. vielleicht, um ihren Freund. ihren Verlust leicht. und wünschenswerther zu machen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0313]
Home: Musik erhöht den Geschmak an einem Gastmahle.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0314]
Sterne: die neuern Poet. giess. zuviel Wass. in ihre Dinte.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0315]
Quintilian: dum satis putant vitio carere in id ipsum incidunt vitium quod virtutibus carent.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0316]
Amantium irae amoris redintegratio.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0317]
Winkelmann: unt. den Ursach. des steif. und schlechten Kunststyls der Ägypt. ist ihre eigne schlechte Figur - ihre Traurigkeit und Geheimnisvolle.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0318]
Harmonides fragte seinen Lehrer Timotheus: wie er bei einem öffentlichen Singspiele spiel. solle um den Preis. "Wenn

 

[Manuskriptseite 28]

wenige da sind: so spiele gut, es sind wahrscheinlich Kenner - wenn viele: schlecht, denn der grosse Haufe hat Midasohren. Sterne.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0319]
Antigonus: qui Macedoniae regem erudit, omnes etiam subditos erudit. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0320]
Forkel: musikalisches u. poet. Talent sind selt. od. niemals bei 1 Person. Verfass. der alg. Welthistorie: zur Musik grössere Seelenkräfte.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0321]
Millot: die Iud. verabscheuet. alle fremde Sprachen, Künste, Wissensch. und waren kaum kultivirt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0322]
Tant vaut l'homme, tant vaut la terre.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0323]
Varro tria discrimina temporum esse tradit, primum ab hominum principio ad cataclysmum priorem, quod propter ignorantiam vocatur adelon secundum a cataclysmo priore ad Olympiadem primam, quod quia in eo multa fabulosa referuntur, mythicon nominatur. Tertium a prima Olympiade ad nos quod dicitur historicon quia res in eo gestae veris historiis continentur. Censorin. de die natali c. 21. 37/04

 

[V-BVA-04-1787-1789-0324]
Aristoteles in seiner Poetik: es seien nur 3 Art. der Nachahmung der Menschen u. ihrer Sitt. möglich sie besser - schlechter - od. so zu schildern wie sie sind; so die Maler 1) Polygnotus 2) Pauson 3) Dionysius. D. Merkur. 18 B.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0325]
Ubi verba data sunt non fugiendum est ad interpretationem.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0326]
Die gothische Bauart wie die Musik der ält. Kirch. taugt am best. zu religiös. Tiefsin und erhab. Betrachtungen. Dr. Moors Briefe. S. 193 | Forkel

 

[V-BVA-04-1787-1789-0327]
Got erfand die Sprache u. die Nam. der Dinge. Plato Cratylus et Protagor.

 

[Manuskriptseite 29]

[V-BVA-04-1787-1789-0328]
Engel: man sol mit ied. Kunst das am liebst. ausführen woll. was man damit am best., am volkomm. ausführen kan.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0329]
Jura inter gentes non prascribuntur (So ist der Kirchenstaat immer nicht souverain u. auss. Ansprüch. des Reichs) Oder: ienem Naturrecht ist keine Veriährung.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0330]
Abergläub. Meinungen komm. entwed. von vernünft. Anmerkungen od z.B. wenn das Messer auf dem Rükk. liegt, od. Einkleidungen her.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0331]
Nemo prohibetur pluribus exceptionibus uti quamvis diversae sint. Paulus L. 8 ff. de except.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0332]
Jus publicum privatorum pactis mutari non potest. Papinian L. 38 ff. de pact.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0333]
Aquila saepe iis ipsis configitur sagittis quibus suae pennae aptantur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0334]
Non debet calamitas matris ei nocere qui in utero est. Marcianus L. 5 §. 2 ff. de ventre insp.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0335]
Multa contra juris rigorem pro libertate sunt constituta. Ulpian. L. 24. § 2 ff. de fideic. lib.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0336]
Filius familias in publicis causis loco patris familias habetur. Pomponius L. 9. ff. de his qui sui.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0337]
De Bouflers: la verité qui ne change point est par lui - la même etrangere à l'homme qui change toujours. L'erreur au contraire varie à l'infini et s'accommode mieux à notre nature variable. -

 

[V-BVA-04-1787-1789-0338]
Villaume: man mus die Kunstgriffe, Regeln der Erziehung den Kind. verbergen, alle Büch. die sie lehren, alle Lehrbücher, die Fehler all. Erzieher "wenn ich wüste daß iunge Leute diese meine Gedank. les. solten, so würd ich sie nicht niederschreiben." Lehr. soll. nie in Gegenwart der Schül. von Erziehung reden. Neuste Mannig. 3 Q. 2 I.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0339]
Er räth, da Kind. bis ins 9 te Iahr kein recht. Buch für sich hab. u. a. ihnen schad., sie nicht lesen zu lehren bis dahin | p. 459

 

[V-BVA-04-1787-1789-0340]
Xenophon: es ist die Art des Weisen, nicht einmal um wicht. Ursache Kriege anzuheben.

 

[Manuskriptseite 30]

[V-BVA-04-1787-1789-0341]
Cicero: statuere quis sit sapiens vel maxime videtur esse sapientis.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0342]
Fontenelle: On dit que les Pilotes craignent au dernier point ces mers pacifiques où l'on ne peut naviger et qu'ils veulent du vent au hazard d'avoir des tempêtes. Les passions sont chés les hommes les vents qui sont necessaires pour mettre tout en mouvement quoiqu'ils causent souvent des orages.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0343]
Mengs: Raphael sezte stufenweise die Theile des Gemäld. nach ihr. Werthe hin, das Schönste u. Nöthigste u. erst zulezt das Geringere. Sulzer

 

[V-BVA-04-1787-1789-0344]
Der Grund des Gemäldes sei von den Massen verschied., sind diese hel, ien. dunkel u. umgekehrt. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0345]
Kant: thue das wovon du wilst daß es ein algemeines Naturgesez werde.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0346]
Michel Angelo: der Zeichner mus den Zirkel in dem Auge und nicht in der Hand haben. Mengs: Raphael verdankte seinem Augenmasse einen gut. Theil seiner Grösse. Sulzer

 

[V-BVA-04-1787-1789-0347]
Quod quis ex culpa sua damnum sentit, non intelligitur sentire. Pomponius L. 203 ff. de reg. jur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0348]
Post litem contestatam omnes incipiunt malae fidei possessores esse, quin imo post controversiam motam. Ulpian L. 25 § 7 ff. de heredit. pet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0349]
Cuis cui bonis est interdictum, nulla voluntas. Pompon. L. 40 ff. de reg. jur.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0350]
Der Freund tadelt u. Feind lobt, um das darauf folg. Entgegengesezte nachdrüklich zu machen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0351]
Eben der Geist wod. Homer oder Raphael gros word., mus auch den Baumeist. beleb. wenn er in seiner Kunst gros sein sol. Sulzer

 

[Manuskriptseite 31]

[V-BVA-04-1787-1789-0352]
Sulzer: schlechte mit Zierrath überlad. p. Gebäude hab. einen schlimmen Einflus auf die Sitt. des Volks, wenn ihrer viel.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0353]
Die Kabbalisten: daran unterscheid. man den gut. vom bös. Engel daß der gute den Menschen anfangs ab. zulezt getröstet verlässet, böse anfangs erfreuet, hernach betrübt. Rabelais. Pantag. L. 3. c. 14

 

[V-BVA-04-1787-1789-0354]
Fray (d.i. frere) Scyllo Prieur de Sainct Victor lez Marseille nante Hurerei Ertödtung (maceration) und Kreuzigung des Fleisches. Pantagr. l. 3. ch. 31

 

[V-BVA-04-1787-1789-0355]
La robbe de l' ennemy confisque celle de l'amy.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0356]
Quintilian: die stärksten Beweise mus man einzeln gut ausführen, die schwäch. kurz an einand. drängen. Sulzer

 

[V-BVA-04-1787-1789-0357]
Sulzer: der Leib ist blos die sichtbar gemachte Seele.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0358]
Contraxisse unus quisque in eo loco intelligentur in quo ut solveret se obligavit. Ulpian L. 31 §. 20 ff Julian. L. 21. ff. de obligat. et act.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0359]
Culpa abest si omnia facta sunt quae diligentissimus quisque observaturus fuisset. Caius. L. 25. §. penult. ff. locati.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0360]
In emtis et venditis potius id quod actum quam id quod dictum sit sequendum est. Pompon. L. 6 §. 1 ff. de contrah. emt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0361]
Nulla societas maleficiorum vel communicatio justa damni ex maleficio est. Vlpian. L. I. §. 14 ff. de tutel. et rat. distrah.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0362]
Levis duntaxat castigatio concessa docenti. Ulpian. L. 5. § fin. ff. ad L. Aquil.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0363]
Laudantur ubi non sunt, cruciantur ubi sunt, sagt ein Kirchenvat. von verdamt. Berühmten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0364]
D. Dunker: in der Raserei fluch. die sehr, die bei gesundem Verstand gar nicht; die sich daran gewöhnt, beten in der Raserei. Magaz. d. Seelenerfahrk. 2 B. 3 St. S. 4.

 

[Manuskriptseite 32]

[V-BVA-04-1787-1789-0365]
Moriz: um die Vergangenheit z. bezeich. verwandelt die deutsche Sprache den höh. Vokal in den tiefern "ich singe, sang p., weil die Vergang. sich zur Gegenwart verhält wie die entferntere Musik zur rauschenden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0366]
Baldus: der Schatt. eines Alt. gilt mehr als das Schwerdt eines Iünglings.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0367]
Eheleute die einand. lieb., werd. im Gesicht zulezt einander ähnlich. Roman meines Lebens.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0368]
Herder: die Prosa verträgt mehr Schmuk des Wort=und Periodenbaues als die Poesie.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0369]
Ebenda: die feinst. Wirkungen der Seele sind aus dem Gehör und Gesicht bezeichnet, Anschauung, Vorstellung.; der Geschmak und Geruch giebt der Seele wenigst. Ideen, besond. in den nord. Regionen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0370]
Ebenda: uns. ganzes Leb. ist eine Poetik: wir sehen nicht, sondern wir erschaff. uns Bilder: Dah. allegoris. uns. Seele beständig wie uns. Sprache.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0371]
Ebenda: in Verrükkung, Traum, in Furcht, Traur., Liebe, Sehnsucht, Verzweiflung, bei Wild. Kind. scheinen leblose Wes. lebend und handelnd.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0372]
Ebenda: die älteste Mythologie und Poetik ist ein Philosophiren üb. die Naturgeseze; ein Versuch, sich die Veränderungen des Weltals in seinem Werd., Besteh. und Untergehen zu erklären.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0373]
De lege nemo dispensare potest nisi qui eam tulit.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0374]
Vulgus regitur opinionibus.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0375]
Sulzer: es ist kaum möglich alle Schönheiten eines gut. Gemäldes einzusehen bis man es zu kopiren versucht; das Kop. schärft das Gefühl des Schönen. Nach dem Zeugnis ver

 

[Manuskriptseite 33]

schied. Künstler entdekt man erst beim 6., 7. Kopiren viele beim 2 ten übersehene Schönheiten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0376]
Iustian. Nov. 22 in praefat.: matrimonium sic est honestum ut humano generi videatur immortalitatem artificiose introducere et ex filiorum procreatione renovata genera manent.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0377]
Publice quae fiunt, nulli ignorare. c. I. X. de postul. prolat.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0378]
Fürst: es ist die beste Politik gar keine zu hab. u. seine gut. Absichten zu sag. weil sie dad. da sie niemand zutraut, verborgen bleiben. Kampe.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0379]
Achtung sol man geben, wie der a. von Abwesend. spricht: denn so wird er dan von dir sprechen. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0380]
Ehe man den a. widerlegt: mus man das Gute in seiner Behauptung loben. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0381]
Epikur kan nur aus der schrägen od. seitwärts Bewegung der Atomen ihre Zusammenkunft und die Freiheit erklären. Lucret. l. 2. v. 216

 

[V-BVA-04-1787-1789-0382]
Jamblich: de myster. Aegyptorum: wenn Worte übernatürliche Wirkungen hervorbringen sollen: so mus kein Sin, keine Bedeutung und Ähnlichkeit mit körp. Dingen in ihnen sein. Dah. sie von der Gotheit in den Sprach. barbar. Völk. geoffenbaret wären u. man dürfe sie nicht in a. verständliche Wörter übertragen. Meiners Beitrag zur Geschichte der Denkart der ersten Iahrh. S. 89.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0383]
Synes. de Insom.: es ist schimpflich, im 30 Iahre noch so unerfahr. in der Traumdeutung zu sein daß man darin eine Ausleg. brauche und er lasse sie seinen Kind. als ein unschäzbares Erbe. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0384]
Epikur rieth iedem Freund seines Vergnüg. von öffentlichen Ämtern ab u. vom Dienen des Vaterlandes |

 

[Manuskriptseite 34]

[V-BVA-04-1787-1789-0385]
Die Fohisten: es giebt nur 1 Substanz in der Welt, die nur durch verschied. Gestalt. und Zusammenfügungen zu besond. Ding. geworden wie das Wass. auch als Schnee, Reif p. Wass. bleibe. Act. erud. Lips. 1688: dieses ursprüngliche Wes. ist volkomm., ruhig, ohne Tugend und Verstand, ohne Wirkung u. Wille. Alg. Welth. 1 B.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0386]
Die Kabbalisten: das höchste Wes. hielt die Welt in sich u. durch die Schöpfung wurden die Wesen nicht vermehrt, sond. Got wikkelte sich nur aus: wenn er seine Stral. od. Ausflüsse in sich zurükzieht: so vergeht die äuss. Welt und alle Dinge werden wieder Got. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0387]
Philosophi non est recurrere ad deum.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0388]
Plutarch in quaest. Platon.: von Ewigkeit her war, ohne Schöpfung, eine unvernünftige Seele u. unordentliche Materie, denen beid. das Böse zuzumess. sei. Alg. Welth.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0389]
Wieland: kein Volk betrat iemals die Stufe wied. von der es einmal herabgefall. war, noch bekam es durch irgend ein Wund. der Kunst die natürlichen Kräfte wied. die es einmal verloren.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0390]
Voluptuarii saepius fuint monachi et ambitiosorum principum senectus tristior fere est et melancholia obsessa. Bac. de augm. scient. l. 1.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0391]
Ubi eadem ratio (die Raison od. der Grund des Gesezes) ibi eadem dispositio legis u. man dehnt daher das Gesez aus.

 

[Manuskriptseite 35]

[V-BVA-04-1787-1789-0392]
Herder: das Leb. eines Aut. ist der Kommentar seiner Schriften.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0393]
Hieronym. in ep. ad. Heliodor: licet parvulus ex collo pendeat nepos, licet sparso crine et scissis vestibus ubera, quibus te nutrierat, mater ostendat, licet in limine pater jaceat, percalcato perge patre, siccisque oculis ad vexillum crucis evola, solum pietatis genus est hac in re esse crudelem. (d.i. ein Mönch werden). Gerhard.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0394]
Wenn man dem Philip sagte: er habe an den Athen. fürchterliche Feinde: so er: "nur Einen, am Demosthenes". Luzians Lob des Demosth.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0395]
Pockels: die Kind. benennen anfangs ein Thier immer so wie es schreiet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0396]
Ebenda: manche müss. unwilkührlich lachen, eb d wenn a. ihre Leid. ihnen erzählen, ohne eben unmitleid. zu sein.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0397]
Möser: für einen Gelehrt. ist Holzsäg. Nichtsthun, u. für Holzhakk. denken Erholung.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0398]
Oratio, meditatio, tentatio facit theologum

 

[V-BVA-04-1787-1789-0399]
Ptolomäus: man mus nicht die Philosophie verwerf. weil einige Philosophen bös leben. Semler

 

[V-BVA-04-1787-1789-0400]
Noch im 5 Iahrh. hies das Christenthum unsere Philosophie |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0401]
Augustin: omni miraculo quod fit per hominem, maius miraculum est homo.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0402]
Seneka: wer niemals Unglük gelitten: sah die Welt blos auf einer Seite u. die Hälfte der Szenen der Natur bleibt ihm unbekant. Gemächlich leben ist soviel als in Unwissenheit leben.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0403]
Herd.: ie geistiger der Genus, desto dauerhafter.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0404]
Spinoza: Got sei in einer immerwähr. Expansion und Kontrakzion und das sei die Schöpfung und das Besteh. der Welt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0405]
Herder: das höchste Dasein hat seinen Geschöpf. nichts höheres zu geb. gewust als Dasein.

 

[Manuskriptseite 36]

[V-BVA-04-1787-1789-0406]
Epiktet: siehe alles was du verlierst für das an, was dir Got wiedernimt da es sein ist. Übe dich in gering. Dinge Verlust, z.B. Krugs - dan Kleider Hund - dan Glied. Weib, dich. 4 B. 1 Rede

 

[V-BVA-04-1787-1789-0407]
Hieronymus: se malle doctrinam Origenis cum omnibus eius erroribus quam ceterorum omnium hetero orthodoxiam cum eorum ignorantia. Bahrdt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0408]
Epiktet: die Tugend erwart. blos Schlimm. von Schlimmen u. rechnet das für Gewin, was sie ihm nicht thaten. Einer schilt dich: du dankst ihm daß er dich nicht geschlagen. Er schlug dich: du dankest, daß er dich nicht verwundet. 4 B. 5 Rede

 

[V-BVA-04-1787-1789-0409]
Ebenda: darüb. solte man einem ein Leichenbegängnis anstell., daß er seine Tugend verlor, die sein Eigenthum ist, nicht sein Erbtheil, Haus, Gesinde p. ||

 

[V-BVA-04-1787-1789-0410]
Ebenda: wenn du einen a. in Reichthümern siehst: so schaue bei dir das an, daß du sie zu entbehr. weist. Ihr Besiz nicht soviel werth als die Kunst, sie zu missen. So mit einer schönen Frau.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0411]
Ebenda: es ist mir lieber wenn einer gekräuselt und gepuzt in die philosoph. Schule kömt als schmuzig p.: denn ien. sucht doch das Schöne, obwol das Unrechte.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0412]
Privilegia sunt leges privatorum quasi privatae leges. Can. 3. dist. 3.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0413]
Konstantin der Grosse sagte seinen Bischöffen: ihr seid Bischöffe in der Kirche; ich ab. bin Bischof auss. der Kirche. Lange.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0414]
Bako: er glaube eben so wenig der Geschichte und Annalen der vergang. Zeit als den Prophezeiungen der zukünftigen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0415]
Thuzydides: seine Pflicht thun ist soviel als den Gött. ein Fest feiern.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0416]
Qui oblige le public, n'oblige personne.

 

[Manuskriptseite 37]

[V-BVA-04-1787-1789-0417]
Der König in Preuss. rief nach einem Sieg: quand fineront mes tourments

 

[V-BVA-04-1787-1789-0418]
Nach Merian mus Kartes Saz heiss. cogitavi ergo sum

 

[V-BVA-04-1787-1789-0419]
Die Höllenstraf. ewig, weil die Folgen der Sünde ewig dauern

 

[V-BVA-04-1787-1789-0420]
Die griech. Historik. theil. die Zeit in ?????? verborgne, ??????? od. ??????? erdichtete und ?????????. 28/04

 

[V-BVA-04-1787-1789-0421]
Kant: Achtung ist so wenig ein Gefühl der Lust, daß man sich ihr in Ansehung eines Menschen nur ungern überlässet u. durch aufgesuchte Fehler sich ihrer zu überheb. sucht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0422]
De la Roche: die Deutsch. sprech. eine fremde Sprache lauter u. stärker aus als die eigene.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0423]
Clemens Alex. Stromateis l. 7: die Philosophie diente wie das Gesez vor Christi Ankunft zur Seeligkeit, sie war eine Leiter zur christlichen

 

[V-BVA-04-1787-1789-0424]
Chrysostom. homil. II. in Matthaeum: darum lies Got 4 Evangelist. schreib., da 1 es hätte können, damit, da sie zu verschied. Zeiten schrieb., aus ihrer Harmonie die Wahrheit der Geschichte entsprösse; u. ihre kleine Disharmonie sol eben den Verdacht der Verabredung abwenden. Casaub. Exerc. in Baron. Annal.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0425]
Aristot. Metaphysik: zu grosse Sorgfalt und Genauigkeit in Red. und Disputazionen hat et. sklavisches. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0426]
Paschasius: die Bösen bekomm. den Leib und das Blut Christi nicht. | Ex. XVI. 51.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0427]
Der Iesuit Henriguez, Prof. der Theol. zu Salamanka in summa Theolog. moral. l. 6.: der Priest. dürfe das Beichtsiegel nicht brech., quamvis ageretur totius orbis solus aut ipsius poenitentis utilitas, nec pro vitando ullo damno gravissimo innocentio aut quod esset totius orbis conflagratio aut perversio religionis et omnium sacramentorum demolitiorum. | XVI. 131

 

[Manuskriptseite 38]

[V-BVA-04-1787-1789-0428]
De non apparentibus et non existentibus eadem est ratio.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0429]
Scaliger: Cardanus interdum plus homine sapit, interdum pueris est inferior.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0430]
Fieldieng: zu listigen Leuten schlägt es oft fehl weil sie a. für klüger und für gröss. Betrüg. halten als sie sind.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0431]
Ein Kunstrichter: der Poet habe für die Erzählung des Unglaublichen keine Entschuldigung, wenn es auch wirklich gescheh. wäre.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0432]
D'Alembert: der Schlaf und die Verdauung schein. mir die einz. wolthät. Gotheit. dies. Erdbals zu sein.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0433]
Fielding: der Henker der schon 100 gehang. zitterte beim ersten Köpfen; ein Wundarzt der ohne Mitleiden ein Glied ablöset, fühlt welches mit einem Podagristen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0434]
Ebenda: die Schönheit sieht am schönst. wenn sie leidet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0435]
D'Alembert: ein Einsiedl. zu seinen Besuchern: "ihr seht einen Menschen der fast eben so glüklich ist als wenn er tod wäre."

 

[V-BVA-04-1787-1789-0436]
Sokrates: es ist leicht die Athener in Athen zu loben, ab. schwer vor Szythen Spart. und Philosophen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0437]
Zizero: ein Redner mus den Eingang kalt u. nicht mit heft. Ausbrüchen beginnen, sonst scheint er ein Trunkner unt. Nüchternen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0438]
Non *ibus sed appetitus in culpa est. c. 2 dist. 41.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0439]
Voltaire: stat der Heere solt. sich die Fürst. selbst mit einand. schlagen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0440]
Fontenelle: wenn ich alle Wahrh. in meiner Hand hielte: so würde ich mich wol hüten, sie aufzumachen.

 

[Manuskriptseite 39]

[V-BVA-04-1787-1789-0441]
Abt Trüblet sagte von einer Predigt: es ist kein einzig. geometrisch. Wort darin. Fried. II.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0442]
En general un petit etat est porportionnellement plus fort qu'un grand. Rousseau. Contrat social. ch. IX.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0443]
Voltaire: je ne connais que deux sortes d' êtres immuables sur la terre, les géometres et les animaux.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0444]
Kromwell: er habe lieber unt. dem Nam. Protektor als unt. dem des Königs der Engl. regieren wollen weil sie wüst. wie weit dieses Prärogativen gieng. ab. nicht ienes. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0445]
Voltaire: ein Durchfal macht sanft und gut, Verstopfung zornig u. bös. questions encyclop. dejections

 

[V-BVA-04-1787-1789-0446]
Ie grösser wir des Teufels Macht machen: desto g mehr vergrössern wir die götliche die über ihn herscht. Speners Lauterkeit des evang. Christenthums p. 1. pag. 509.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0447]
Voltaire: eine Geselschaft Menschen wagt Ungerechtigkeiten, die keiner allein wagte, weil keiner in Person mit der Schande der Geselschaft beladen wird. David. Qu. Enc.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0448]
Friederich II: die meist. alt. Generale radotiren im Alter - Kondé, Eugen, Marlborough - die alt. Gelehrten nicht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0449]
Thomas von Aquino: ein Richt. mus einen Angeklagten bei volständ. Beweis. verdammen, wenn er auch wüste er sei unschuldig. Quest. encyclop. Conscience.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0450]
Plato: Weib. sind die Urheberinnen alles Aberglaubens und Schwärmerei. Hippokrates: sie nehmen einen gröss. Antheil an allen Spükgeschicht. als die Männer. Zimmerman.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0451]
Die fruchtbar. Länd. wurd. zuerst bevölkert und polizirt

 

[V-BVA-04-1787-1789-0452]
Moriz: vielleicht schlägt uns so mancher Wunsch p. fehl damit das Leben uns nicht zu theuer würde.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0453]
Luther nante den Willen legem inversam umgekehrte 10 Gebote.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0454]
Der Luxus ist relativ, was sonst Lux., ists iezt nicht.

 

[Manuskriptseite 40]

[V-BVA-04-1787-1789-0455]
Bekkaria: ied. Staatsmitglied that auf einen Theil seiner Freiheit Verzicht, um des a. mit mehr Sicherheit z. geniessen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0456]
Lavater: dieselbe Kraft, die dies Laster hervorgebracht - gebt ihr nur a. Richtung, a. Gegenstände und sie wird Wundertugenden verrichten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0457]
Von 2 Staat. mit gleicher Menschenzahl ist der kleinere der mächtigste. Rousseau.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0458]
Chesterfield: die best. Iünglinge sind, die mit Alten umgehen; beste Alte, die mit Iünglingen. Kenner.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0459]
Ebenda: die Dam. lieb. Hunde und Vögel minder, wenn sie einen Gemahl bekomm.; alte Iungfern am meisten sie. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0460]
Ebenda: die gröst. Geist. aller Zeit. in Geselschaft zusammen die langweiligste. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0461]
Ebenda: Plauderhafte behalt. ein kleines Geheimnis leichter als ein grosses |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0462]
Rochefoucault: viele hätt. nie geliebt, hätt. sie nie von Liebe gehört. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0463]
Türene: ein General der keine Fehler begang. hat wed. oft noch lang gekriegt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0464]
Addison: Männ. mit Abneigung vor Weib. sind rauh, brutal, Weib. mit Abneig. vor Männ. sind mürrisch unhold tadelsücht. nachlässig.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0465]
Pythagoras, auf die Frage: wod. man Got ähnlich werde: durch Wolthätig. u. Wahrheit.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0466]
Sallust von den Göttern: sie begehr. nicht zu ihr. sond. zu unserem Besten Opfer.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0467]
Trenk: Monarch. begnadigen lieb. als sie belohnen.

 

[Manuskriptseite 41]

[V-BVA-04-1787-1789-0468]
Lokke: wenn einer nur 1 Idee ohne Wechs. hätte: so wüst' er nichts von Zeit. Malebranche: manch. Geschöpf. kan 1/2 Stunde so lange als uns 1000 Iahre dünken.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0469]
Seneka: das Geschenke mus dem Stand des Empfäng. gemäs sein. Der Reiche kriegt nur grosse Geschenke.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0470]
Zuschauer: arm sein od. scheinen, sicherste Mittel nicht reich zu werden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0471]
Ebenda: Heuchelei ehrt die Tugend durch die Vorspiegelung derselben.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0472]
Ebenda: der Zuschauer oder Addis. hält fremde Equipage für seine eigne weil der Genus Besiz ist; statt der Landgüter p.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0473]
St. Evremont: geg. Traurigkeit ist Don Quixotte besser als Seneka und Plutarch.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0474]
Ioh. de Castanizza warnt, zuviel an alle Hülfsmittel geg. Fleischesversuchung zu denken. Zimmerman.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0475]
Musäus: Schwärmerei wohnt auf Gebirg., Philosophie auf dem eben. Lande.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0476]
Herder: iedes Volk hat seine eigne Volkommenheit, die dem bessern fehlt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0477]
Celsus: ne in secunda valetudine adversae praesidia consumantur. Ess. und Trank darf nie medizinische Kraft haben

 

[V-BVA-04-1787-1789-0478]
Wolf: Schlaf ist Zustand dunkler Ideen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0479]
Stoiker: nur der Weise ist schön.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0480]
Schachriar lies iede damit sie ihm treu blieb nach der ersten Nacht tödten. 1001 Nacht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0481]
Primatt: Grausamkeit geg. Thiere ist ärger als geg. Menschen weil iene sich nicht beklagen können - wenn schädliche Thiere uns beschwerlich sind, so ists nur Wiedervergeltung des Unrechts das wir a. Th. thun, Hornisse ist Rächerin der Fliege - wenn ein Thier Bein, Flügel zerbrochen, von seinen Eltern verlass., keine Speise finden kan: so nüzt ihm das Raubthier durch den Tod!

 

[Manuskriptseite 42]

[V-BVA-04-1787-1789-0482]
Wolf und Lanz: Zeremonien sind Zeich. durch die man sich an ein Vorhaben erinnern wil.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0483]
Omne vinum medicamentum est, non potus. Haller Elem. Physiol. T. VI. p. 246.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0484]
Catinat: celui etoit disoit que son heros etoit celui qui jouerait une partie de quilles au sortir d'une bataille gagnée ou perdue.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0485]
Die Mystiker nennen das Wach. auf den Gedanken, wo man alle Vorstellungen sanft sinken lässet u. eigentlich nichts denkt als daß man sich bewust ist, die Einkehr. Theobald S. 18.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0486]
Ebenda: immer an Got denken heist in dessen Gegenwart wandeln; nach seiner Ähnlichkeit sich sehen, das innere od. unaufhörliche Gebet. S. 19

 

[V-BVA-04-1787-1789-0487]
Ebenda: Christus existirt wesentlich in der Seele, wird da angebetet. S. 19.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0488]
Res nullius cedunt primo occupanti

 

[V-BVA-04-1787-1789-0489]
Von einem fürstlichen Gelehrten: s' il n'avoit pas écrit il eut assassiné.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0490]
Einige bei den Unregelmäss. Ariosts: was das Genie macht, sind Regeln.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0491]
Moser im deutschen Staatsrecht T. III p. 210: wo die Reichsgeseze aufhören, fängt das Reichsherkommen an u. wo dieses aufhört, fängt die Analogie des Staatsrechts an.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0492]
Moriz: wenn man die Träume nicht wied. verdunkelt: so geben sie Anlas zum Wahnwiz, der vielleicht stets dah. mit kömt. Erfah.seelenk. 4 B. S. 10

 

[V-BVA-04-1787-1789-0493]
Taubstumme sind gewöhnlich zornig, habsüchtig, falsch, bes. fa argwöhnisch weil man sie immer nekt. |

 

[Manuskriptseite 43]

[V-BVA-04-1787-1789-0494]
Im Traum sucht die Seele mit der grösten Anstrengung et., das sie dan von einem a. sagen hört und wundert sich, daß sie's nicht wuste. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0495]
Pokels: die Nat. bringt durch die zu grosse Herbeifuhr der neu. Begriffe bei Kind. einen Wirwar, der es vor Ausbildung der Sprachwerkz. zur Sprache d.i. zur Auswiklung nöthigt. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0496]
Erschütternde Unglüksfälle p. komm. uns im Traum nicht gleich vor sond. spät nach gelegtem Sturm. Voß |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0497]
Im Traum fühl. wir des Körp. Unvermög., z.B. daß uns. Arm ohne Kraft schlägt: ab. in geistigen Dingen keines, der Furchtsame hält die Red. vol Feuer vor d Versamlungen. ||

 

[V-BVA-04-1787-1789-0498]
Ungerecht. Besiz wird durch Veriährung ein gerechter.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0499]
Offenbarung ist Erziehung des Menschengeschlechts.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0500]
Büffon: ein Mensch hätte und bekäme keine Sprache, wenn er gleich von seinen Eltern wegkäme. Wegen der lang. Kindheit von 3 4 Iahr. wird die Stimme des Bedürfn. und der Zärtlichkeit zu einer Sprache und macht Eindruk, da die nämliche Stimme bei der thieris. Kindheit von 2, 3 Monat. nicht den machen kan. Journal de lecture. 1. 1782

 

[V-BVA-04-1787-1789-0501]
Hippokrates: beim höchst. Gipfel der Gesundheit ist man eben der Krankheit am nächsten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0502]
Hemsterhuis: da mittelmäss. Fähigkeiten sich leichter regieren lassen als grosse: so mus man die Weis. am häufigsten unt. den mitteln. Menschen suchen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0503]
Herder: auch die eigne Lebensbeschreibung des unmerkwürdigsten Mannes wird nüzlich, eben wegen der Art wie er sich selbst ansieht und von sich redet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0504]
Chrysostomus: frage nicht wo die Hölle sei sond. wie du ihr entgehen mögst

 

[Manuskriptseite 44]

[V-BVA-04-1787-1789-0505]
Klopstok: er habe nur wenige Freunde zu Büchern, und lege die Knechte der Gelehrsamkeit zum künftigen Gebrauch bei Seite an Ketten.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0506]
Discendum quidquid discendi occasio offertur, licet non statim scias quorsum prosit: sic pecunias colligunt homines. Gesner. Isagoge.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0507]
Fontenelle: si les hommes ne peuvent en quelque genre que ce soit arriver à quelquechose de raisonnable qu'après avoir en ce même genre epuisé toutes les sottises imaginables: que de sottisses ne dirions nous pas maintenant, si les anciens ne les avoient pas dejà dites avant nous et ne nous les avoient pour ainsi dire enlevées!

 

[V-BVA-04-1787-1789-0508]
Ennius 3 corda habere sese dicebat quod loqui graece et osce et latine sciret. Gell. N. Att. XVII 17.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0509]
Rüdiger de sensu veri et falsi: Das Divinazionsvermög. ist beim Menschen, dem dafür die Vernunft gegeben, nicht so klar und stark wie bei dem Thier, dem es diese ersezt und nur in Fäll. wo sie nicht weiter reicht, hilft es aus.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0510]
Cicer. Brut. 50.: das niedr. Volk entscheid. am richtigsten ob einer ein gut. Redner ist.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0511]
Das Bewustsein uns. selbst ist am schwächst. im Schlaf, Affekt, Wahnsin und Nachdenk.; allemal gleich der Schwäche des Gedächtnisses.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0512]
Leibniz in seinem otis Hanoverano p. 228: was die Seele einmal weis, bleibt ihr ewig eingedrükt, ob sie sich gleich nicht allemal daran erinnert, weil sie sich nicht alles auf einmal erinnern kan.

 

[Manuskriptseite 45]

[V-BVA-04-1787-1789-0513]
Lossius: phys. Ursach. des Wahr. S. 36: der Saz des Widerspruch. gründet sich auf den Gehirnfibern und Got hätte eine Einrichtung derselben treff. könn., wod. die Denkbarkeit des Widersprech. möglich geword. wäre.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0514]
Wolf: das Begehr. ist ein Bestreb. der Seele, gewisse Vorstellungen hervorzubringen; Verabscheuen, zu vertilgen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0515]
Tetens Versuche 1 B. S. 642: iede lebhafte Vorstellung einer Akzion u. einer Bewegung bringt schon gewisse Anfänge zu dies. A. u. B. hervor.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0516]
Feder Plato: alles Verlangen nach körp. Veränderungen entsteht aus der Vorstellung eines iez. Mangels. Philebus desselben.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0517]
Irenäus und Augustin: in der Welt gehört all. den Gläubig. u. in der künftig. Stadt Gott. sie werden sie Besiz davon nehm. und das geniess. was die Bös. mit ihrer Hände Arbeiten sich erwarben. Barbeyrac de la morale des per. de l'eglise. ch. 3. §. 10. ch. XVI. §. 14.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0518]
Hume: alle Anhänger monotheistisch. Religion. haben Verfolgungsgeist und Bekehrungssucht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0519]
Wrißberg: das elektr. Prinzipium, das eingeathmet wird, macht in verschied. Klimaten und Körp. versch. Temperamente und Lebhaftigkeit der Seele. Hall. Physiol.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0520]
Kant: der Mensch als Theil der Natur ist nicht frei, sond. ihr. Gesezen unterworf. - als Intelligenz und Wes. an sich, ist er zu einer a. Ordnung der Dinge gehörig und frei.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0521]
Klockenbring: aus dem Tone mit dem einer Ich ausspricht, kan man auf seinen Karakter schliess.; ied. Mensch und Nazion spricht es a. aus

 

[Manuskriptseite 46]

[V-BVA-04-1787-1789-0522]
Tempus est pater veritatis.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0523]
Beatius est dare quam accipere.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0524]
Die Akademie sagte selbst: ied. einzelne Mitglied derselben sei mehr werth als sie zusammengenommen. Iahr 2440

 

[V-BVA-04-1787-1789-0525]
Le chef d'oeuvre (d'un veritable homme d'etat) de ses travaux seroit de pouvoir rester oisit. Rousseau.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0526]
Von Polen: penes regem majestas, pene senatum (Reichsrath) auctoritas, penes ordinem equestrem (übrige Adel) libertas.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0527]
South: wenn einer verurtheilt wäre, stets in einer trägen Ruhe zu liegen: so würd' er zu den Minen und Galeeren fliehen, sich zu erquikken. III St. des Adventurers.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0528]
Bonnet: uns. künftig. Gedächtnis wird sich ganze Welten einverleiben u. unserm Geist ohne Zerrüttung das unabsehliche Namenverzeichnis dieser Welt, ia die alg. und besond. Naturgeschichte dieser Welten, die Geschichte ihrer Revoluzionen, ihre Bevölkerung, ihrer Gesezgebung , Palingen. II Th. VII. St.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0529]
Schwedenborg: der Mensch hat ein äuss. u. inneres Gedächtnis; ien. als Theil der sichtbar., dies. als Glied der Geisterwelt - in dies. inn. wird alles aufbewahrt, was aus dem äuss. verschwand u. nach dem Tod erinn. wir uns alles vergessenen. - Ein Geist lieset in des a. Geistes Gedächtnis die Vorstellungen von dies. Welt mit so klar. Anschauen, daß er die wirklichen Dinge zu sehen glaubt; Schw. sieht in dem Gedächt. der Geist. die Wund. der Geisterwelt, und diese in seinem die der hies. Körperw. - Iede Seele hat schon in diesem

 

[Manuskriptseite 47]

Leben ihre Stelle in der Geisterwelt und gehört nach ihrem Werth zu einer Sozietät, dah. ist die Seele eines Indiers oft die nächste Nachbarin eines Europ.; Sch. Seele lieset in der Seele eines Saturnianers dess. Vorstellungen vom Saturn so gut als säh er die Gegenstände; seine gestorb. Freund. glaubt. nicht tod zu sein, weil sie eine ähnliche Welt um sich sähen. - Wie die verschied. Kräfte den innern Menschen mach., so mach. verschied. Geist., deren Hauptkarakt. sich so auf einand. beziehen wie Fähigk. des Geists untereinander, eine Sozietät aus, die die Apparenz eines gross. Menschen an sich zeigt und in welchem Schattenbild ied. Geist sich an dem Ort und in den scheinb. Gliedern sieht, die seiner eigenthümlichen Verrichtung in einem solch. geist. Körp. gemäs ist. Alle Geistersozietäten zusamm. mach. die Apparenz des gröst. Menschen. Kant.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0530]
Archenholz: Geselligkeit und Kultur richtet sich nach der geselschaftlichen Verhandlung politischer Materien; so Engländ., Italien. und Portugiesen. 4. B.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0531]
Der Luxus bereich. einen gross. Staat, verdirbt einen kleinen. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0532]
Rabbinen: Wärme dich am Licht der Weisen, hüte dich ab. vor ihr. Kohlen, damit du dich nicht verbrennest. Herd.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0533]
Ebenda: Viererlei Arten sind derer die vor den Weis. sizen. Einige sind dem Schwam ähnlich, der alles einsaugt, Helles und Trübes; a. einem Trichter, wo was man oben eingiesset, unten ausläuft; a. einem Seiher, ein Seihetuch lässet den Wein auslauf. und behält nur die Hefen; die 4ten einem Siebe, das das dünne Staubmehl durchfall. lässet und das Semmelmehl behält |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0534]
Archenholz: die Kunstwerke der Griech. so gros, weil sie mit dem Fleis der Holländ. das Feuer der Italien. verbanden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0535]
Quinctilian: ii versus qui ad imitationem scribendi proponentur non otiosas velim sententias habeant.

 

[Manuskriptseite 48]

[V-BVA-04-1787-1789-0536]
Garve: die Feindschaften der entgeg. Partheien der römisch. Republik hatten einige von den Regeln und Rechten des Kriegs.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0537]
D. Bernardus, doctor melifluus genant: es de humo, fungus Acediae, fumus superbiae, cinis invidiae, vapor irae, foetor luxuriae, vermis insipientiae, homo nihili, imo maximae malitiae, massa peccati, in saccus infirmitatum, pulvis de pulvere, in pulvere, de pulvere resuscitandum, miserabilior bestiis, deterior daemone. Betrachtungen übers menschliche Elend Betrachtungen übers menschliche Elend] Titel nicht gefunden. Briefe aus dem Noviziat 2 B. S. 22

 

[V-BVA-04-1787-1789-0538]
Non remittitur peccatum nisi restituatur ablatum.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0539]
Klokkenbring: an Kind. lernt man den Karakt. einer Nazion am best. kennen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0540]
Plus hic boni mores valent quam alibi leges

 

[V-BVA-04-1787-1789-0541]
Iuden: Moses ist der Allerheiligste, Prophet. Heilige, a. h. Schrift. innere Vorhof.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0542]
Zur Renunziazion des Mönchs gehört, daß er nimmer Sorge und Neigung für seine Eltern, Gesundheit, Benuzung ihrer Talente, für gut. Namen und Liebe habe. Briefe aus dem Noviz. 2 B.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0543]
"Die Professe ist eine Resignazion seines Leibes u. seiner Seele, seines Willens, Beurtheilungskraft, Freiheit und aller Dinge, und Übergebung in Gottes Hände: wer also mit ienem all. et. thut, ist ein Dieb, Gottesräuber." | S. 64. Beschämung, Empfehlung, Ehrenstelle p. mus ihm gleichgültig sein und ied. Amt, iedes Studium, mus alle Aufträge, auch die niederträchtigst., gern thun. S. 68.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0544]
Beattie: grosse Bosheit kan mit gross. Genie, ab. nie mit feinem Geschmak vereint gewes. sein.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0545]
Paracelsus: c. 2 §. 2. silentium est unica delectatio et gaudium spirituum quale principale donum est Melancholicorum.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0546]
Wood: bei einem Volk in der Kindheit giebts keinen Stof zur Satire, erst mit der Verfeinerung und dem Luxus - dah. schlechte Satire.

 

[Manuskriptseite 49]

[V-BVA-04-1787-1789-0547]
Baldus: sententia quae transivit in rem iudicatem tantae est potentiae, quod naturalis sanguinis vincula mutet et falsum in verum non essentialiter sed quod effectum mutet et ut altera natura jus faciat et originem creat. Sonnemanni praelection. ad leges notabiliores. 1695.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0548]
Quoties vitiose cautum, vel satisdatum est, non videtur cautum. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0549]
Ultima pacta derogant prioribus |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0550]
Pactio obscura vel ambigua contra eum in cujus fuit potestate legem apertus conscribere, interpretationem sumit. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0551]
Autoritas rei judicatae tanta est ut non possit rescindi licet ex falsa caussa judicatum | Tantas enim in LL rei judicatae tribuitur effectus ut omni modo pro veritate habeatur C. sicut. 16 X de sent. et re judic., hinc de non ente ens facere dicitur, ex nigro album, et ex albo nigram, ex non jure jus, ex non haerede haeredem. | p. 87

 

[V-BVA-04-1787-1789-0552]
Hoc est regnare, nolle regnare, quum possis. Seneca

 

[V-BVA-04-1787-1789-0553]
Non quam diu sed quam bene dixeris, refert. |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0554]
Lienhard und Gertrud: die best. Rechner unt. den Bauern sind im Wirthshaus; und die lüderlichsten die besten Köpfe.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0555]
Ebenda: Rechnen bewahrt uns im Forsch. nach Wahrh. vor Irth., ist die Grundsäule der Ruhe und des Wolstandes; der Kopf geht dem Menschen nicht recht auf als durch Zahlenübungen die gross. Erfahrungen ersezen. 3. Th. 306

 

[V-BVA-04-1787-1789-0556]
Alte Theologen: die Sünde ist eine Substanz

 

[V-BVA-04-1787-1789-0557]
Mit der Erweiterung der Kentnisse wächst die Verantwortlichkeit der Sünde.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0558]
Das weibliche Geschlecht hat einen höhern Grad von Frömmigkeit als unseres.

 

[Manuskriptseite 50]

[V-BVA-04-1787-1789-0559]
Lienhard und Gertrud 4 Band: die Verbrech. nehm. in einem Dorf in dem Masse ab als es spar. lernt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0560]
Oratio, meditatio, tentatio faciunt theologum.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0561]
Vossius: nullum tam mendosum est exemplar quod non pro sacra scriptura debeat haberi - omnia e quibusvis codicibus ad salutem et fidem necessaria possunt hauriri. Semler. 2 B. S. 130

 

[V-BVA-04-1787-1789-0562]
Medice vivere est misere vivere

 

[V-BVA-04-1787-1789-0563]
Der Bart und Mantel macht den Philosoph nicht

 

[V-BVA-04-1787-1789-0564]
Die Supralapsarier: Got habe den Rathschlus, einige zu verdamm., ein. zu beseelig., vor dem Sündenfal gefast. Suplapsarier: nach.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0565]
Seneca: alium silere quod voles, prior sile.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0566]
Wenn die Hölle nicht ewig: auch der Himmel nicht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0567]
Tissot von den Nervenkrankheiten: ein furchtsamer wird durch einen noch furchtsamern herzhaft

 

[V-BVA-04-1787-1789-0568]
Kozebue: verliebte Nekkereien werden oft nur darum ausgesöhnt weil es an Zeit mangelt sie fortzusezen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0569]
Leibnitius: omnia nomina propria fuerunt aliquando appellativa.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0570]
Young: wir sollen die Alten so nachahmen daß wir uns von ihrer Aehnlichkeit entfernen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0571]
Iakobi: ein Gräuel die schönen Geister, die in der Natur herumgehen nicht sie zu geniessen sondern zu beschreiben; denen der rührendste Auftrit der Schöpfung verhast ist weil ein anderer sie in der Darstellung übertraf.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0572]
Quod potest fieri per pauca non debet fieri per plura.

 

[Manuskriptseite 51]

[V-BVA-04-1787-1789-0573]
Rousseau: Perfektibilität (daß der Mensch immer weiter schreiten kan) ist der Unterscheidungskarakter des Menschen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0574]
Zur Kunstfertigkeit erfoderlich ein Gliedermechanismus der a. Gliederbewegungen schwer und unmöglich macht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0575]
Herder: die Tradizion ist das Mittel der menschlichen Vervolkomnung gewesen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0576]
Eb.: was könte es heissen, daß der Mensch wie wir ihn hier kennen zu einem unendlichen Wachsthum seiner Seelenkräfte, zu einer fortgehenden Ausbreitung seiner Empfindungen und Wirkungen gemacht sei.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0577]
Iakobi: der Mensch denkt wie er handelt, sein System richtet sich nach seinen Neigungen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0578]
Es giebt keinen volkommen elastischen Körper.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0579]
Iakobi: Leidenschaft kan nur durch Leidenschaft, Begierde durch Begierde überwunden werden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0580]
Tacitus: optimi mortalium altissima quaeque cupiunt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0581]
Cicero: loquendum cum multis, sapiendum cum paucis.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0582]
Das Gedächtnis nimt ab, wenn im Alter der Verstand zunimt

 

[V-BVA-04-1787-1789-0583]
Nemine cogitante existirt nur das schlechterdings Einfache.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0584]
Denken Resultat aus 1 Theile, nicht aus mehreren, nicht aus den Bewegungen mehrerer nicht denkender Theile.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0585]
Eine gewohnte wilkührliche Handlung wird zulezt zur unwilkührlichen mechanischen ohne scheinbaren Beistand der Seele

 

[V-BVA-04-1787-1789-0586]
Alzu klug ist dum.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0587]
u. Göthe: was Extradummes ist auch was schönes.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0588]
Niemand kan zugleich Richter und Kläger sein

 

[V-BVA-04-1787-1789-0589]
Durch Lesen der Romane u. der erdichteten Welt sich um den Geschmak de an der wirklichen bringen.

 

[Manuskriptseite 52]

[V-BVA-04-1787-1789-0590]
Epiktets Enchiridion: geh mit Leuten, die nicht von deinem Orden sind, mit Idioten an keine Malzeit.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0591]
Ebenda: das Gute und böse steht in uns. Gewalt; was nicht darin steht ist keines von beiden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0592]
Iakobi: ie besser, erhabener ein Gebot; desto weniger kan vor der Befolgung seine innere Güte eingesehen haben.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0593]
Man träumt sich gewöhnlich in die Iugend zurük

 

[V-BVA-04-1787-1789-0594]
Ulrich: die Empfindung ist keine verworrene Vorstellung der Dinge selbst, sondern nur der Wirkung dieser Dinge auf uns.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0595]
Streit ob der Siz des Gedächtnisses in der Seele oder im Gehirnmark sei - Crusius: uns. Seele erinnert sich keiner Idee, wenn iene sich nicht frei bewegen kan - Tetens: unser Geist hat alle Vorstellungen aus sich selbst und geht von einer auf die andere.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0596]
Spalding: unschädliche Irthümer, deren Ausrottung der Moralität schadeten, bestreite und bekräftige man nicht, sondern dulde sie stil.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0597]
Beweis des Daseins Gottes a contingentia mundi

 

[V-BVA-04-1787-1789-0598]
Falsch: man könne aus dem Amt oder Handthierung, die ein Kind treibt, auf seinen künftigen Beruf schliessen - weils alles nachäft.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0599]
Büsch: Aufklärung eines Volks ist intensive (wenn Einzelne erfinden), extensive, wenn sie sich in mehrere Volksklassen vertheilt. Stilstand der intensiven wird Rükgang der extensiven. Ienen deuten Wörterbücher über Realwissenschaften an, wo ganze Wissenschaften nach dem Alphabeth in Stükke zerspringen - oder Kommentare bewund. Vorgänger und Darstellung ihrer Systeme. dessen Preisschrift Preisschrift] Titel nicht gefunden

 

[V-BVA-04-1787-1789-0600]
Ebenda: algemeine Verbreitung einer Sprache macht daß das Volk keiner fremden mehr zur Aufklärung zu bedürfen meint. Seit gewisse

 

[Manuskriptseite 53]

Völker ihre Sprachen bildeten und also das Latein aufgeben: entstehen in denen Ländern, die wegen ihrer algemeinen Sprache sich mit der einheimischen Weisheit abfertigen, wissenschaftliche Lükken |

 

[V-BVA-04-1787-1789-0601]
Kant: die Metaphysik fehlte bisher darin, daß sie nicht annahm, die Gegenstände müssen sich nach unserer Erkentnis richten, nicht umgekehrt.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0602]
Ebenda der menschliche Verstand schaft sich erst die Natur und macht sich selbst erst eine Erfahrung indem er seine Begriffe und Regeln auf die Gegenstände anwendet.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0603]
Basedow: militairische Ordnung ist die beste Schulzucht.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0604]
Spalding: es ist 2 erlei die Wahrheit sehen und sie geniessen. Der blosse Anschauer wird nicht bei den erhebenden Gedanken an die Vorsehung, sondern bei dem Misbrauche davon verweilen; nicht bei der Unsterblichkeit der Seele, sondern dem Aberglauben darüber.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0605]
D'Alembert: das algemeine Unglük, zu sein.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0606]
Voir ce monde cent années ou trois, c'est tout egal. Antonin.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0607]
Beste Rache ist dem Beleidiger nicht zu gleichen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0608]
Rehberg: Versicherung bei Verlust der bürgerlichen Ehre könnte statt des Eids eingeführt werden.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0609]
Lichtenberg: es gehört Kraft dazu, einen Schwachen auf der Bühne gut vorzustellen und Kentnis der feinen Welt und des Werths guter Sitten, um einen Versofnen.

 

[V-BVA-04-1787-1789-0610]
Rehberg: der Regent kan nicht Bücher, sondern nur das Predigen der Meinungen *s in ihnen verbieten

 

[V-BVA-04-1787-1789-0611]
Dei dialectus, Soloecismus. Ein Exeget. | Haman

 

[V-BVA-04-1787-1789-0612]
Herder: die Nazion formt Iahrh. an ihren Köpfen Nasen p.; aber die Natur blieb doch u. änderte sich erst zur Vererbung, wenn Zeugung z.B. Negerschwärze fortpflanzte.